Filmemacher Tobias Rosen darf auf den Oscar hoffen

13.12.2017, 18:40 Uhr
Zurück an alter Wirkungsstätte: Im Bonhoeffer-Gymnasium präsentierte Tobias Rosen Anfang Dezember „Watu Wote“, 2003 hat er hier sein Abitur gemacht.

© Foto: Hans-Joachim Winckler Zurück an alter Wirkungsstätte: Im Bonhoeffer-Gymnasium präsentierte Tobias Rosen Anfang Dezember „Watu Wote“, 2003 hat er hier sein Abitur gemacht.

Der halbstündige Film von Regisseurin Katja Benrath, der in Kenia gedreht wurde, beruht auf einer wahren Geschichte, die im Dezember 2015 um die Welt ging: In einem Bus an der Grenze zwischen Kenia und Somalia hatten sich Muslime schützend vor Christen gestellt, als die radikal-islamische Terrormiliz Al-Shabaab die christlichen Passagiere töten wollte.

Tagelang fieberte das Filmteam der Bekanntgabe der Favoriten durch die Oscar-Academy entgegen, "letzten Mittwoch blieben wir sogar bis 4 Uhr wach", erzählt Tobias Rosen. Doch erst am späten Montagabend stand fest, dass "Watu Wote", der schon auf mehr als 40 Festivals geehrt wurde, eine weitere Hürde auf dem Weg zu den begehrten Academy Awards genommen hat: Aus einem Pool von 165 Filmen aus verschiedenen Ländern wurde er mit neun Konkurrenten auf die Shortlist gesetzt. Aus dieser Liste wird ein Komitee fünf Kurzfilme für den Oscar nominieren. Die Finalisten werden am 23. Januar bekanntgegeben, die Oscars dann am 4. März in Hollywood vergeben.

"Das wäre natürlich der Knaller, bei der Verleihung in L.A. dabei zu sein", sagt Tobias Rosen, dem man am Telefon die Freude anhört. Der Sprung auf die Shortlist sei ihm riesig erschienen: "Das ist jetzt ein echt kleiner Kreis."

Filmemacher Tobias Rosen darf auf den Oscar hoffen

© Foto: Mwangi M. Eric

Einige der Filme aus der Schweiz, Frankreich, England und den USA, die noch mit im Rennen sind, kennt Rosen. Manche liefen auf denselben Festivals wie "Watu Wote". "Facing Mecca" des Schweizer Jungregisseurs Jan-Eric Mack etwa gewann Silber bei den Studenten-Oscars in Hollywood – "Watu Wote" Gold. 1587 Filme waren eingereicht worden.

Tobias Rosen, der seine Kindheit in Südafrika verbrachte, hat im Theaterkurs von Felicitas Handschuch am Oberasbacher Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium, das er erst kürzlich wieder besuchte, erste Bühnenerfahrungen gesammelt und 2005 im Stadttheater Fürth den Talentpreis des Theatervereins entgegengenommen. Er studierte zunächst Schauspiel und wurde auch dank seiner Rolle in der ARD-Serie "Rote Rosen" bekannt. "Watu Wote" ist sein Abschlussfilm an der Hamburg Media School, wo er den Masterstudiengang Produktion absolvierte. Als Producer war er auch am erfolgreichen Kurzfilm "Valentina" beteiligt.

Am 23. Januar soll "Watu Wote" erstmals dem Team in Kenia gezeigt werden, erzählt Rosen. Anschließend werde man feiern, "Händchen halten" und die Entscheidung über die Oscar-Nominierungen verfolgen.

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