FN-Aktion: Wo gibt es Funklöcher in und um Fürth?

18.9.2017, 06:00 Uhr
FN-Aktion: Wo gibt es Funklöcher in und um Fürth?

© Foto: Thomas Scherer

Hart getroffen hat es jüngst Bronnamberg: Der Zirndorfer Ortsteil lag mehr als ein halbes Jahr lang in einem Funkloch. Los ging es im März, als die Telekom einen Mobilfunkmast abbaute – lange, bevor Ersatzantennen in Wintersdorf funktionierten. Die Telekom selbst hätte den alten Mast gerne noch in Betrieb gehalten, um die Verzögerungen am neuen Standort zu überbrücken. Doch eine Bürgerinitiative aus dem Ort drängte erfolgreich darauf, den Funkmast zum ursprünglich vereinbarten Termin abzuschalten, um die Strahlung zu verringern.

Leben im Funkloch: Abgeschnitten von der Außenwelt

Wie schmerzhaft die Versorgungslücke war, wurde in zahlreichen Beschwerden deutlich, die das Zirndorfer Rathaus erreichten. Wenig begeistert war auch Hermann Winkler, der in einem Leserbrief auf die Zustände in Bronnamberg aufmerksam machte. Sein Haus liegt im unteren Teil des Ortes. Hier war es schon schwierig, als der Mast noch stand: Sein Sohn, erzählt Winkler, sei damals oft mit dem Auto hoch zum Feuerwehrhaus gefahren, um seine Nachrichten auf dem Handy abzurufen.


Sie kennen das Problem? Melden Sie uns Ihr Funkloch!


Zuhause konnte man mit dem Smartphone nicht ins Internet gehen, und nur über Festnetz telefonieren. "Es war ein Drama", erinnert sich Winkler, "wir lagen in einer Mulde, im Funkschatten, abgeschnitten von der Außenwelt." Als dann auch noch der einzige Mobilfunkmast in der Nähe verschwand, ging fast nichts mehr.

Erst nach über einem halben Jahr hatte das Warten ein Ende: Seit Anfang September steht der neue Mast. "Jetzt ist endlich alles wunderbar", sagt Winkler.

Überall in der Region gibt es Orte, an denen es Menschen ähnlich geht wie den Winklers. Und wer nicht im Funkloch wohnt, bekommt die Probleme auf Reisen mit der Bahn mit, beim U-Bahn-Fahren – oder, wie die NN-Wanderreporter, beim Wandern.

Einen richtigen Überblick jedoch, wie es in Sachen Funklöcher in
Fürth aussieht, hat offenbar niemand. "Wir wissen, wo sich die Anlagen befinden, haben aber keine Kenntnisse, wie gut einzelne Bereiche versorgt werden", sagt Jürgen Tölk, der stellvertretende Leiter des Umweltamtes. Eine bekannte Problemzone kann er freilich nennen: Um die Versorgung zu verbessern, plant die Telekom seit vier Jahren, in der Westvorstadt oder in Unterfürberg einen 30 bis 35 Meter hohen Mast aufzustellen.

Kein Empfang in Großhabersdorf, Langenzenn und Wilhermsdorf

Ebenso lang gibt es Gegenwind von Bürgern, die ihn nicht in ihrer Nähe haben wollen. Im Fokus ist nun der Saatweg, nahe der Fußgängerbrücke über die Breslauer Straße. Das Landratsamt hatte 2016 – aktuellere Erkenntnisse liegen nicht vor – eine Umfrage bei allen Landkreisgemeinden gestartet.

Das Ergebnis: Keinen Funkempfang gab es damals in Ortsteilen von Großhabersdorf (Oberreichenbach, Unterschlauersbach), Langenzenn (Erlachskirchen, Hammerschmiede, Keidenzell) und Wilhermsdorf
(Kreben, Kirchfarrnbach-Oberndorf, Dürrnfarrnbach). In etlichen anderen war die Versorgung schlecht.


Funklöcher können gravierende Folgen haben, etwa wenn ein Notarzt nicht erreichbar ist. Mit unseren Lesern wollen wir die Problemstellen dokumentieren. Unter www.nordbayern.de/funklochmelder finden Sie ein Formular zum Ausfüllen.


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