Frankenschnellweg: Mehr Lärmschutz auch in Fürth?

27.6.2018, 06:00 Uhr
Frankenschnellweg: Mehr Lärmschutz auch in Fürth?

© Foto: Hans Winckler

An zwei Stellen der A 73 soll es bald ruhiger werden. Mit bis zu 4,6 Millionen Euro wird der Freistaat einen besseren Lärmschutz im Osten von Eltersdorf und an der Anschlussstelle Nürnberg-Königshof unterstützen – so hat es Innenminister Joachim Herrmann (CSU) Anfang Juni angekündigt. Herrmann hatte sich für die Siedlungen eingesetzt. Ihm zufolge können nun je zwei Drittel der Kosten für einen besseren Lärmschutz vom Freistaat übernommen werden, das andere Drittel trage die Stadt Erlangen bzw. die Stadt Nürnberg. "Wir müssen die Anwohner in Autobahnnähe wirksam vor zu hohem Straßenlärm schützen", sagte Herrmann.

In beiden Fällen haben Bürger für mehr Ruhe gekämpft. In Eltersdorf hatte der Bund keine Verpflichtung zu mehr Schutz gesehen, da es sich um Mischgebiete handelt, in denen höhere Lärmobergrenzen gelten. Im Nürnberger Süden wiederum befürchten Anwohner, dass die bisherigen Schutzmaßnahmen bald nicht mehr ausreichen, wenn der Verkehr mit dem Ausbau der A73 zunimmt.

Rechtlich gibt es oft keine Verpflichtung

Herrmanns Zusagen haben in Fürth Begehrlichkeiten geweckt: Man werde prüfen, ob es nicht eine ähnliche Finanzspritze fürs Fürther Stadtgebiet geben könnte, versprach Baureferentin Christine Lippert jüngst im Bauausschuss. Auch hier leiden Nachbarn des Frankenschnellwegs unter der Geräuschkulisse. 2015 hatten Anwohner immerhin ein lange ersehntes ganztägiges Tempolimit (80km/h) für den Abschnitt zwischen Stadtgrenze und der Ausfahrt Fürth-Ronhof erreicht. Bereits seit 2013 soll zudem ein lärmmindernder Belag helfen.

Für alte Wohngebiete sei es schwer, im Nachhinein Entlastung zu bekommen, sagt Dietmar Most, Leiter des Stadtplanungsamts. Rechtlich gebe es oft keine Verpflichtung, da entsprechende Lärmschutzbestimmungen fehlten, als die Autobahn gebaut wurde. Eine Chance, den Schutz zu verbessern, so Most, biete sich immer dann, wenn baulich etwas verändert wird.

Dämpfer vom Ministerium

Wie es in Nürnberg und Erlangen der Fall ist: Im Nürnberger Süden wird die A73 zwischen dem Autobahnkreuz Nürnberg-Süd und der Ausfahrt Hafen-Ost bis 2021 sechsspurig ausgebaut; in Eltersdorf wird zwar die Fahrbahn durch den Ausbau des Autobahnkreuzes Erlangen/Fürth nicht verbreitert, allerdings wird eine Abbiegespur ausgebaut.

Auf die Baumaßnahmen verweist nun auch das bayerische Verkehrsministerium. In solchen Fällen werde der Lärmschutz neu konzipiert und dimensioniert. Fürth hingegen kann demnach nicht mit Fördermitteln rechnen: Hier werde die A73 ja nicht ausgebaut, erklärt eine Sprecherin des Ministeriums. Der lärmmindernde Belag, der im Zuge einer "Lärmsanierung" bereits vor einigen Jahren aufgebracht wurde, schütze bereits auch höhere und entfernter stehende Gebäude.

Im Stadtplanungsamt hofft man nun, dass sich spätestens Fördermöglichkeiten auftun, wenn in zwei, drei Jahren die sanierungsbedürftige Poppenreuther Brücke erneuert wird. Die Autobahndirektion plant aktuell mit einem Neubau.

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