Freudenschreie beim letzten Griff

FÜRTH - Viel los war bei der 15. Offenen Fürther Stadtmeisterschaft im Indoor-Klettern, die erneut der DAV Fürth organisiert hatte. Sportlich überraschte eine Zehnjährige.

FÜRTH — Die zahlreichen Helfer hatten viel zu tun. Obwohl der Teilnehmerrekord des vergangenen Jahres nicht geknackt werden konnte, herrschte eifriges Gedränge am Wandfuß der Kletterwand. Da mussten die Teilnehmer schon zusehen, dass sie ihr Routenprogramm an der 17 Meter hohen Wand der Climbing Factory in Nürnberg bewältigen konnten. Am Vormittag beherrschten die Jungen und Mädchen zwischen 8 und 14 Jahren das Geschehen, ehe sie am Nachmittag von den älteren Jugendlichen und Erwachsenen abgelöst wurden.

Während der Meisterschaft mussten die Teilnehmer – je nach Altersklasse – eine bestimmte Zahl an Touren durchklettern. Je nach Schwierigkeit wurden dafür Punkte vergeben.

Mit der zehnjährigen Leonie Muth nahm eine Nachwuchskletterin aus Würzburg teil, die schon Erfolge auf Landesebene gefeiert hatte. Zuhause trainiert sie regelmäßig in einer Kletterhalle und geht zusätzlich noch zum Turnen. Das zahlt sich offenbar aus: Mit Ausdauer, viel Engagement und Freude an der Bewegung durchstieg sie Touren – drei im unteren achten Schwierigkeitsgrad und Touren im oberen siebten Grad –, die auch ältere Kletterer neidvoll hochblicken ließen. Sie wurde mit Abstand Stadtmeisterin in ihrer Altersklasse.

Erst 15 und schon Gesamtsieger bei den Herren: Floyd Simon, der konsequent drei Mal in der Woche professionell in Erlangen trainiert, holte sich den Titel mit Touren im achten Schwierigkeitsgrad und einer guten mentalen Einstellung. Er verwies seinen direkten Konkurrenten Dirk Busse und Titelverteidiger Martin Rahn auf die Plätze. Vielleicht hätte Rahn etwas mehr für die Titelverteidigung riskieren sollen, allerdings hätte ein Sturz während einer Tour einen Absturz in die unteren Ränge zur Folge gehabt.

Dies widerfuhr Anja Färber. Wieder wurde es nichts mit ihrem vierten Meistertitel. Möglicherweise war die Erholungszeit zu kurz, jedenfalls beendete ein Sturz in einer Tour des oberen achten Schwierigkeitsgrades abrupt die Titelaussichten. Irina Frei konnte daher befreit klettern und feierte den Gewinn der Damengesamtwertung mit einem lauten Freudenschrei am letzten Griff der Route. Auch ein Mitglied der Sektion Fürth des Deutschen Alpenvereins feierte einen schönen Erfolg: Mariusz Ratasiewicz sicherte sich bei seiner 13. Teilnahme den ersten Platz in seiner Altersklasse.

Alle Sieger im Überblick:

Kinder: Leonie Muth, Jannick Richter; Jugend I: Lena Rittner, Moritz Dobler; Jugend II: Alice Lell; Floyd Simon; Erwachsene I: Susanne Zeitler, Marek Smolarz; Erwachsene II: Irina Frei, Dirk Busse; Erwachsene III: Mariusz Ratasiewicz.