Frühe Unterstützung für Familien aus dem Landkreis

10.1.2018, 12:00 Uhr
Frühe Unterstützung für Familien aus dem Landkreis

© Foto: André

Spätestens wenn die Großen "Guten Morgen" singen und Euli, die Plüscheule, alle Kinder begrüßt, weiß Leonard: Gleich geht es richtig los im "Offenen Treff für Familien in Wilhermsdorf". Leonard ist noch keine zwei Jahre alt, aber er kennt sich schon ganz gut aus mit den Begrüßungs- und Abschiedsritualen des Treffs am Dienstagvormittag.

Petra Albert vom "Netzwerk für frühe Kindheit", einer Kooperation zwischen Gesundheits- und Jugendamt, spielt Gitarre. Ihre Kollegin von der Schwangerenberatung des Landratsamts, Angela Kohl, macht Fingerspiele und liest vor. Die beiden wissen, was bei den Kleinen ankommt, und sie sind durch ihre Beratungstätigkeit mindestens genauso vertraut mit den Fragen und Problemen junger Eltern.

Hier möchte der Offene Treff als Anlaufstelle mit verschiedenen Angeboten frühzeitig Unterstützung anbieten. So gibt es beispielsweise bei jedem Treffen kurze Themen-Einheiten rund um das Familienleben. "Ein besonders wichtiger Aspekt ist aber auch der gegenseitige Austausch" sagt Petra Albert, "die Eltern geben eigene Erfahrungen weiter und helfen sich gegenseitig." Ein Kurs in Babymassage und weitere Projekte sollen folgen.

Eigentlich gibt es den Offenen Treff in Wilhermsdorf schon seit Juli. Weil die vorher dafür genutzten Räume allerdings nicht optimal waren, ist man jetzt in das von der Gemeinde zur Verfügung gestellte "Hausmeisterhäusle" umgezogen. Bürgermeister Uwe Emmert findet es sehr erfreulich, dass "am letzten Ende des Landkreises" Beratungsmöglichkeiten dieser Art geschaffen werden.

Sie kämen gerade recht: steigende Geburtenzahlen und reger Zuzug machten Wilhermsdorf zu einer der altersmäßig jüngsten Gemeinden im Fürther Land.

Auch Leonards Mutter wünscht sich Angebote für Familien direkt vor Ort. Denn: "Mit zwei kleinen Kindern im Auto scheut man lange Wege." Angela Kohl kennt dieses Problem. Viele Informations- und Beratungsstellen hätten ihren Sitz in Fürth, das bedeute lange Anfahrten und eine größere Hemmschwelle, die Angebote zu nutzen. Mit den neuen Möglichkeiten im Landkreis werde die Kontaktaufnahme deutlich erleichtert. Und bei Bedarf könne man weiterführende Angebote vermitteln.

Dass die Initiative schließlich in Wilhermsdorf verwirklicht wurde, ist nicht zuletzt Gemeinderätin Jutta Hutzler zu verdanken. Die Familienbeauftragte der Gemeinde reagierte schnell, als Räumlichkeiten gesucht wurden. Umso mehr freut sie sich jetzt, dass die Einrichtung ihren Platz neben der Grundschule gefunden hat.

"Es gibt Parkplätze" stimmt Emmert zu, "und im Sommer kann in sicherer Umgebung draußen gespielt werden. Sollten die Angebote angenommen werden, wolle man sich gern am weiteren Ausbau versuchen, so der Bürgermeister, der schmunzelnd meint: "Am Schluss wird es dann vielleicht noch ein Geburtshaus …"

Offener Treff für Familien im Wilhermsdorf, jeden Dienstag von 9.30 –11 Uhr (außer in den Ferien) im "Hausmeisterhäusle" bei der Grundschule. Neue Eltern und Kinder sind herzlich willkommen.

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