Fünf Vokalartisten, sieben Streiche

6.8.2008, 00:00 Uhr
Fünf Vokalartisten, sieben Streiche

© Thomas Scherer

Im Wilhelm-Busch-Jahr erweckten Wolfgang Hofbauer, Bernd Lang, Peter Eckart (Tenöre), Franz Rudolf (Bariton) und Thomas Fillep (Bass) die berühmten sieben Streiche zum Leben, am Flügel begleitet von Anne-Kathrein Jordan. Mit viel Witz, sportiver Mimik und fantastischen Stimmen - einem Spektrum von kristallklarem Schmelz bis hin zu sonorem Brummen - ließ das Quintett Witwe Bolte, Lehrer Lämpel, Schneider Böck und sogar den Spitz auferstehen.

Dabei weideten sich die fünf Vokalartisten mit ihrer Interpretation von Gert Wildens Vertonung an den bekannten verbotenen Dingen. Dass sie selbst ihren Spaß an der Sache hatten, war unübersehbar, allen voran Bernd Lang, dem der sprichwörtliche Schalk im Nacken saß.

Nach der Pause legte die etwas reifere Boygroup - alle pendeln um den Geburtsjahrgang 1966 - noch einen Zahn zu. Befreit von einengenden Notenständern, ging es postwendend in den für ein A-cappella-Ensemble obligatorischen Lenz. Voll und ganz in ihrem Element waren die Fünf bei ihren eigenen Songs. Zum Ohrwurm vom «Teddybär» - mit «dubiduaa» und Fingerschnippen - war das Publikum so weit, die Gesangs- und Spaßvirtuosen am liebsten ganz fest zu knuddeln. Und ab der Romanze «Liebes Lied» gingen alle im Schlosshof begeistert mit. Beim «Rum von Barbados» zeigten die Tenöre vollen Körpereinsatz; Wolfgang Hofbauer, der ansonsten mit glockenheller Stimmlage begeisterte, schwang die Hüften, Peter Eckart war gar nicht mehr zu halten. Das Publikum auch nicht.

So vieles ließe sich noch aufzählen. Zum Brüllen etwa, wenn sich die Männer bei passender Gelegenheit verschämt an der Hand nehmen, Grammophonklang imitieren und auf einem Bein zu Samba meditieren. Der heißeste Hit des Abends war allerdings der original fränkische «Räbb dodaal». «Allmächd», würde hier der Franke sagen, und genau so lautet auch der Refrain dieser irre komischen Nummer, bei der sich Bernd Lang schier die Zunge brach und der gesamte Schlosshof brodelte. Drei Zugaben. MARION REINHARDT

Die Sommernachtspiele Schloss Burgfarrnbach gehen am Donnerstag weiter mit der Hausproduktion dieses Sommers, der musikalischen Komödie «Pygmalion», sowie mit einem Konzert des Thilo Wolf Quartetts, das gemeinsam mit Sängerin Joan Faulkner - unter anderem stand sie für Boney M. im Studio - am Freitag auftritt. Für beide Abende gibt es noch Tickets, die am Donnerstag zwischen 25 und 30, am Freitag 27 bis 32 Euro kosten. Im Preis enthalten ist das Büfett, das jeweils um 18 Uhr eröffnet. Komödie und Konzert beginnen um 19.30 Uhr. Tickets gibt es im Vorverkauf unter anderem im FN-Ticket-Point in der Breitscheid-Straße 19.