Fürth bekommt einen Kunstrasen am Schießanger

20.12.2017, 16:00 Uhr
Fürth bekommt einen Kunstrasen am Schießanger

© Foto: Hans-Joachim Winckler

Kunstrasenplätze gibt es bereits in Fürth. Der ASV an der Magazinstraße weihte seinen im Jahr 2013 ein, das Feld des TV Fürth 1860 und das der Spielvereinigung sind sogar deutlich älter. Die Stadt selbst hat allerdings noch keines, aber das wird sich schon bald ändern.

Zum Hintergrund: Hinter der längst abgerissenen MTV-Halle an der Kapellenstraße befanden sich zwei Fußballplätze. Sie gehören der Stadt, wurden aber von den aktuell sieben Jugendmannschaften des MTV Stadeln und der Privatmannschaft Blau-Weiß genutzt, die dem Verein angeschlossen ist. Eines dieser Felder, der B-Platz, auf dem die Teams trainierten, musste inzwischen dem Bau der neuen Feuerwache weichen.

Verblieben ist der sogenannte A-Platz. Doch dessen Rasen würde einer dauerhaften Belastung aus Spielbetrieb und Training nicht lange standhalten, heißt es aus dem Rathaus. Zumal er ohne Drainage und sogenannter Rasentragschicht nicht dem "technischen Standard" entspricht.

Der neue Kunstrasen, der deutlich strapazierfähiger ist, soll nun der Ausweg aus diesem Dilemma sein. Das Feld bekommt die 100 mal 63 Meter. Weil Sicherheitsbereiche an den Stirn- und Längsseiten notwendig sind, verbleibt eine Netto-Spielfläche von 96 mal 61 Meter. Kein besonders großer Platz – die Verbände FIFA und UEFA empfehlen 105 mal 68 Meter –, aber er entspricht der Norm.

Nach den Plänen aus dem Rathaus soll eine Bande das Feld an den Längsseiten einrahmen. Zur Grundausstattung gehören zwei Standard- und vier Jugendtore. Geplant ist eine automatische Beregnungsanlage, da Kunstrasen vor dem Spiel aus Sicherheitsgründen gewässert werden soll. Hinzu kommen vier Flutlichtmasten, um auch in den Abendstunden kicken zu können. Weil das Grundstück derzeit nicht an die Strom- und Wasserversorgung angeschlossen ist, müssen Leitungen verlegt werden.

Die Stadt geht von Gesamtkosten in Höhe von 850 000 Euro aus. Darin enthalten ist auch eine Maschine zur regelmäßigen Reinigung des Kunstrasens. Die jährlichen Unterhaltskosten schätzt die Stadt auf 14 000 Euro. Sie liegen damit angeblich deutlich unter den Ausgaben für die Pflege eines konventionellen Rasenspielfelds (25 000 bis 35 000 Euro). Der Kunstrasen soll eine Lebensdauer von zwölf bis 15 Jahren haben.

Bis zu 300.000 Euro aus der Carl-Friedrich-Eckart-Stiftung

Weil ihn auch Schulen nutzen werden, stellt die Regierung von Mittelfranken einen Baukostenzuschuss von rund 160.000 Euro in Aussicht. Obendrein will die Carl-Friedrich-Eckart-Stiftung die Stadt mit bis zu 300.000 Euro unterstützen. Sie hatte schon den nahegelegenen Skate-Park und die Volksbücherei in der Neuen Mitte mit ähnlichen Summen ermöglicht.

Der Stadtrat hat bereits grünes Licht gegeben, die Arbeiten sollen im kommenden Jahr beginnen. Nach Angaben aus dem Baureferat könnte der Platz bis Frühjahr 2019 fertig werden, was der Politik angesichts der Bedürfnisse des MTV allerdings nicht schnell genug geht. "Ich bitte darum, Gas zu geben", sagte SPD-Fraktionschef Sepp Körbl im Stadtrat. Er hofft, dass der neue Platz noch vor dem Winter 2018 bespielbar sein wird.

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