Fürth darf sich auf einen Jubiläumswein freuen

FÜRTH - Es gärt rund um das Jubiläum "200 Jahre Stadterhebung". Gemeint sind aber nicht etwa persönliche oder konzeptionelle Differenzen im Team der Projektplaner. Vielmehr durchläuft mit einem Stadtjubiläumswein ein ganz besonderes Souvenir an das Gedenkjahr gerade seinen finalen Reifeprozess.

Exklusiv und limitiert, so beschreibt Walter Moßner den Tropfen, der demnächst aus den Fässern in exakt 200 Flaschen umgefüllt werden soll. Der 64-Jährige ist seit 2003 federführend beim Projekt "Erlebnis Weinberg", das es Laien ermöglicht, mit Hilfe von Fachleuten ihren eigenen, ganz persönlichen Wein anzubauen. Bereits 2007, zur Tausendjahrfeier Fürths, gab es einen besonderen Jubiläumswein.

Der kam offenbar gut an, auch im Rathaus. "Das Bürgermeisteramt hat uns beauftragt, wieder einen Wein für das diesjährige Jubiläum zu keltern", erklärt Moßner. Ein Blanc de noir, die weiß gekelterte Traube des Spätburgunders, reift derzeit in den Kellern eines Winzers aus Nordheim an der Mainschleife heran. Der Tropfen sei etwas Besonderes, weil er – eigentlich rot – aber wegen der frühen Kelterung dann weiß wird. Gewachsen sind die Reben im ökologischen Anbau auf fränkischem Muschelkalkboden.

Auf den Geschmack darf man ebenso gespannt sein wie auf das Etikett. Denn an Letzterem wird gerade noch gefeilt. Entschieden ist dagegen bereits die Flaschenform: "In edler Burgunderflasche", kündigt Moßner die Abfüllung an. Von den 200 Flaschen hat das Rathaus bereits einige für sich reserviert. "Ein gewisser Teil wird aber in den freien Verkauf gehen, damit interessierte Bürger zugreifen können", sagt er. Das begrenzte Kontingent des Jubiläumsweins wird es demnach im Fürth-Shop zu kaufen geben.

20 Hobbywinzer, ein Projekt

Wer wegen der passend zum Stadtjubiläum auf 200 Exemplare begrenzten Zahl der Flaschen leer ausgeht, dem bleibt immer noch die Möglichkeit, sich in diesem Jahr beim Projekt Weinberg zu beteiligen. Mitmachen können rund 20 Hobbywinzer und dabei erfahren, wie Wein entsteht. Unter der fachkundigen Anleitung eines Winzers begleiten sie ihren Wein ein Jahr lang aktiv, gehen bei den Arbeiten zur Hand und lernen viel über Landschaft, Böden, Klima, die Arbeit der Weinbauern und den Ausbau im Keller: angefangen beim ersten Rebenschnitt über die Blüte im April und das Anbinden loser Triebe im Frühsommer bis zur Ernte im Herbst.

"Lassen Sie sich auf die Natur ein, und tragen so zum Erhalt der Kulturlandschaft bei", wirbt Moßner um Teilnehmer. Nach der Lage Vögelein bei Nordheim (wo auch der Jubiläumswein gewachsen ist) wechselt das Amateurwinzerprojekt heuer in die Lage Ölspiel bei Sommershausen bei Winzer Artur Steinmann, der seit 2009 als Präsident an der Spitze des Fränkischen Weinbauverbandes steht. Der Lohn ist am Ende ein eigener Wein mit eigenem Etikett.

Jeder Seminarteilnehmer ist gleichzeitig Anteilseigner und erhält pro Anteil 90 Flaschen, sofern gewünscht teilbar in Weiß- und Rotwein. Zusätzlich ist ein Premiumwein Blauer Spätburgunder als Highlight geplant. Mindestabnahme in Verbindung mit einem Weinanteil ab 24 Flaschen, ohne Weinanteil ab 60 Flaschen.

Weitere Informationen über das gesellige Weinbauprojekt und zur Anmeldung unter www.erlebnis-weinberg.de