Fürth: Dreifachturnhalle punktet mit neuem "Park"

2.11.2016, 06:00 Uhr
Fürth: Dreifachturnhalle punktet mit neuem

© Horst Linke

Der sonnige Herbsttag trägt dazu bei, dass sich das Areal vor der neuen Sporthalle von seiner Schokoladenseite präsentiert: Birken und Felsenbirnen scheinen mit ihren grün-gelben und rostroten Blättern förmlich um die Wette zu leuchten. Die perfekte Kulisse für den Pressetermin mit Vertretern der Stadt und Landschaftsarchitektin Nicol Dießl.

14,5 Millionen Euro soll das Langzeitbauprojekt Dreifachturnhalle kosten, sagt Ernst Bergmann, stellvertretender Leiter des Grünflächenamts. Knapp zwei Millionen davon hat die Stadt ins Drumherum investiert — in die Modulation des stufig angelegten, 8500 Quadratmeter großen Geländes, in begrünte Podeste, Sitz- und Liegeflächen, Baumhaine und Staudenbänder, eine neue Tribüne mit Sitzstufen an der Bezirkssportanlage, in Stellplätze für Fahrräder und 73 Autos.

Parkhaus als offene Option

Weil Parkflächen rar sind, hält sich die Stadt die Option offen, hier ein Parkhaus zu errichten. Aus diesem Grund, erklärt Dießl, trenne jetzt eine Reihe Säuleneichen mit schmaler Krone den Parkplatz vom restlichen Gelände. So müssten die Bäume nicht weichen, falls wieder Bagger anrollen. Bis es fertig für die Bepflanzung war, fanden auf dem Areal laut Bergmann "gewaltige Erdbewegungen" statt. 2000 Kubikmeter wurden aufgefüllt.

Zunächst aber musste, wie berichtet, auf der Altlastenverdachtsfläche beim Abbruch jede Schubkarre beprobt und dann entschieden werden, ob die Ladung wieder eingebaut werden kann oder entsorgt werden muss. Allein für die Beseitigung von belastetem Erdreich hat die Stadt 50 000 bis 60 000 Euro bezahlt.

Nun schwärmt Oberbürgermeister Thomas Jung von einem "richtigen Park mit Wohlfühlcharakter im Herzen der Stadt". Den empfänden wohl bald nicht nur die Bewohner der Altstadt jenseits der vierspurigen Kapellenstraße als Bereicherung, sondern alle, die des Wegs kommen. "Sicher", schränkt Jung ein, "der Straßenlärm ist da", doch könne man im Stadtzentrum nicht alles haben. "Da muss man Kompromisse eingehen."

Sporthalle soll ab Februar geöffnet sein

Ernst Bergmann hebt den Aufenthaltswert hervor und betont, dass in Richtung der Fußgängerunterführung zum Altstadtviertel Boulespiele denkbar seien. Jung indes denkt laut über Kinderfußballturniere nach, bei denen die Teilnehmer zwischen ihren Einsätzen viel Zeit haben. Ideal, meint er, sei dann eine solche Umgebung, die auch abseits des Platzes zum Spielen einlade. Einen Spielplatz mit Rutsche, Schaukel und Kletterhaus gibt es übrigens auch. Der gehört aber zum städtischen Kindergarten "Flohkiste".

Die parkähnlichen Außenanlagen.

Die parkähnlichen Außenanlagen. © Horst Linke

Im Februar soll die Sporthalle endlich ihre Pforten öffnen. Wie ausführlich berichtet, wurde der Termin mehrfach verschoben, weil der markante, lichtdurchlässige Dachschirm Probleme verursacht hat. Im Mai sah es so aus, als sei das Dach-Drama ein für allemal Geschichte. Arbeiter machten sich eineinhalb Jahre nach der Installation der Außenmembran an den Einbau der Innenmembran. Doch dann geriet alles erneut ins Stocken.

Martin Müller vom Amt für Gebäudewirtschaft berichtet von "Formfehlern der drei Anbieter im Vergabeverfahren". Die Stadt habe die Ausschreibung daher neu aufrollen müssen. Das kostete Zeit. Die Folge: Das Netz zwischen beiden Membranen, das eine lichtdurchlässige Dämmschicht tragen soll, wird erst jetzt gespannt. Müller ist trotzdem zuversichtlich, dass die Halle Schulen und Vereinen ab Februar zur Verfügung steht.

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