Fürth: Fahrkarten werden ab Januar erneut teurer

24.6.2016, 06:00 Uhr
Nächste Preiserhöhung im ÖPNV steht ab Januar 2017 an.

© Mark Johnston Nächste Preiserhöhung im ÖPNV steht ab Januar 2017 an.

Basis für den erneuten Preissprung sind die sogenannten Atzelsberger Beschlüsse, benannt nach dem Schloss nahe Erlangen, wo sie einst gefasst wurden. Das Prinzip: Ein Warenkorb, dessen Wert jedes Jahr neu berechnet wird, gibt vor, welche gestiegenen Kosten auf die Tickets umgelegt werden. In die Kalkulation fließen unter anderem die Ausgaben des Zweckverbands für Personal, Sprit, Material und Fahrzeuge ein.

Diesmal geht es um eine durchschnittliche "Einnahmensteigerung" von 2,58 Prozent. So erhöht sich beispielsweise der Preis für das Vierer-Ticket für Erwachsene – gültig in Fürth, Nürnberg und Stein – von 10,50 auf 10,70 Euro. Das Tagesticket Solo klettert in derselben Tarifstufe von 7,70 auf 7,90 Euro.

Der Stadtrat ist sich zwar einig, dass ständige Preissprünge die Attraktivität des ÖPNV gefährden. Dennoch stimmte die Mehrheit zu. Die infra hatte zuvor in der Beschlussvorlage eindringlich dafür geworben, denn: Ohne die jährlichen Preiserhöhungen würde sich das ÖPNV-Defizit binnen zehn Jahren um 80 Prozent erhöhen. Das wiederum würde die städtischen Finanzen in einem Maß belasten, das kaum tragbar wäre.

SPD und CSU folgten diesen Argumenten – schweren Herzens, wie ihre Sprecher betonten. Atzelsberg, sagte CSU-Mann Joachim Schmidt, sei für ihn ein Teufelskreis, aus dem er noch keinen Ausweg sehe. Maurice Guglietta von der SPD rief dazu auf, den ÖPNV in den kommenden Jahren zum Wahlkampfthema zu machen, um neue Wege der Finanzierung finden zu können.

Die Grünen kritisierten den Beschluss hingegen scharf. Es sei schon jetzt Zeit, die Preisspirale zu durchbrechen, sagte Stadtrat Kamran Salimi.

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