Fürth: Ferien mit Gänsehaut-Momenten und Glück

15.9.2014, 06:00 Uhr
Fürth: Ferien mit Gänsehaut-Momenten und Glück

© Scherer

Es ist das Strahlen, das Linda Ulrich aus diesem Sommer im Gedächtnis bleiben wird. Genauer gesagt: das Strahlen vieler Kinderaugen. Immer wieder blitzt es auf, wenn die Kleinen im Playmobil-Funpark auf Entdeckungsreise gehen. Und immer wieder verzaubert es Linda Ulrich, die die monatlichen Veranstaltungen im Park organisiert, ein bisschen.

Oft startet auch ihr Tag damit. Dann nämlich, wenn ab 9 Uhr schon zahlreiche Besucher darauf warten, dass sich das große Tor öffnet. Wenn es schließlich soweit ist, kommt als erstes Rico auf die Kinder zu. Rico, das ist das Funpark-Maskottchen im Piratenkostüm. „Wenn ihn die Kleinen sehen, staunen sie erst einmal.“ Und hatten so schon gleich am Anfang ein sagenhaftes Erlebnis.

Richtig Gänsehaut-Feeling kam bei Ulrich allerdings in einem anderen Moment auf. Anfang August stürmte der Kinderliedermacher-Star Volker Rosin die Bühne in dem Freizeitpark. Als er zu seinem Hit „Lied über mich“ ansetzte, war er nicht der einzige: Aus zahllosen Kinderkehlen erklang das Lied, das Rosin kurzerhand a cappella anstimmen ließ. „Alle haben mitgesungen, ich war total baff“, erinnert sich Linda Ulrich begeistert. Ein fünfjähriges Mädchen durfte dann noch gemeinsam mit Rosin auf der Bühne singen — und bekam tosenden Applaus.

*Grit Eißler hat so viele Bilder im Kopf, dass sie gar kein bestimmtes Erlebnis des vergangenen Sommers herauspicken kann und mag. Aber weil sie heuer seit 20 Jahren das Spielmobil im Landkreis leitet, nimmt sie das Jubiläum zum Anlass, ein kleines Resümee zu ziehen. „Der Sommer ist für mich immer das Highlight des Jahres“, sagt sie.

Fürth: Ferien mit Gänsehaut-Momenten und Glück

© Rödel

Dann freut sie sich besonders über Kinder, die anfangs extrem schüchtern sind und sich nur ungern vom Bein ihrer Mama lösen, nach einer gewissen Zeit aber so auftauen, dass sie am nächsten Tag gleich wieder mit dabei sind. Auch das Zirkusprogramm, das die Kinder fast komplett alleine erarbeiten, ist jedes Mal ein Höhepunkt. „Es macht mich immer froh, zu sehen, wie sich jeder nach seinen Fähigkeiten und Fertigkeiten einbringt.“

Ein Teil ihrer Erinnerungen ist diesmal ganz bunt: Das liegt daran, dass es erstmals ein Farbenfest gab, das sich am Holi-Fest in Indien orientiert. Anstatt sich jedoch wie dort mit farbigem Puder zu bewerfen, füllten die Kinder flüssige Farben in Einwegspritzen und jagten einander damit hinterher. „Am Ende sind lauter bunte Kinder über den Dorfplatz von Heinersdorf gerannt“, erzählt Grit Eißler. Ein Bild das für sie mit dem Sommer 2014 verknüpft bleiben wird.

*Der Weiherhofer Kletterwald ist der Ort, an dem Tobias Hein seinen Sommer verbracht hat. Als Sicherheitstrainer steht er dort an den etwas kniffligeren Stellen und hilft bei Bedarf. Manchmal genügen ein paar aufmunternde Worte, manchmal bedarf es etwas mehr. Etwa bei der Frau, die mit ihrer achtjährigen Tochter am so genannten „TarzanSwing“ stand. Dort gilt es, sich in fünf Metern Höhe mit einem Seil von einer Plattform zur nächsten zu schwingen.

Das Kind ist, ohne zu zögern, gesprungen“, erzählt Hein. Die Mutter jedoch zögerte. Auch die ermutigenden Rufe der Tochter konnten sie zunächst nicht zum Springen bewegen. Schließlich überwand sie sich doch. Als die Frau nach dem Sprung ihre Tochter in die Arme schloss, begann sie, hemmungslos zu weinen. „Sie war so stolz und erleichtert, dass sie es geschafft hat“, erzählt Hein. Solche Erlebnisse seien für ihn unvergesslich. „Ich verkaufe Menschen nichts Materielles, sondern ein Gefühl“, beschreibt der 26-Jährige den Reiz seiner Tätigkeit. Eine weitere Geschichte, die ihn staunend zurückließ, dreht sich um eine Gruppe Gehörloser. Sie waren auf einem Parcours unterwegs, der sich normalerweise nur mit viel Kommunikation bewältigen lässt. Hein war verblüfft, wie gut es dem Team gelang, sich ohne Worte und mit kleinen Gesten, einem Blick, einem kurzen Nicken, zu verständigen. Vielleicht ist es diese Anekdote, die bei Tobias Hein Spuren hinterlassen hat: die Gewissheit, dass es vieler Worte manchmal gar nicht bedarf.

Fürth: Ferien mit Gänsehaut-Momenten und Glück

© Scherer

*Für Max Brüne war es der erste Sommer: der erste Sommer als Bademeister im Freibad. „Das war eine schöne Abwechslung“, erzählt der 31-Jährige begeistert. Viele neue Menschen habe er kennengelernt, einige altbekannte wiedergetroffen. Im Winter arbeitet Brüne nämlich in der Sauna des Fürthermare.

Einige der Stammgäste kamen an den warmen Tagen auch ins Freibad — und zeigten besonderes Interesse an der Kamikaze-Rutsche. Obwohl die meisten von ihnen schon etwas älter sind, hätten sich viele doch getraut, die steile Rutsche herunterzuflitzen. Auf dem Rücken liegend übrigens, erklärt Brüne. Sonst sei das zu gefährlich.

Gefallen habe es den meisten sehr gut, viele seien direkt wieder die vielen Stufen hochgestiegen, um noch einmal runterzusausen. Wie Max Brüne die erste Freibadsaison als Bademeister gefallen hat? „Super!“. Er freut sich schon auf den nächsten Sommer. Aber jetzt kommt erst einmal die Saunazeit.

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