Fürth: Ins alte Höffner-Haus soll Gewerbe einziehen

26.3.2015, 11:00 Uhr
Fürth: Ins alte Höffner-Haus soll Gewerbe einziehen

© Foto: Johnston

Weil sich die Anfragen von Bauträgern zuletzt mehrten, sah man sich im zuständigen Fürther Wirtschaftsreferat nun zu einer klaren Ansage veranlasst – in seiner jüngsten Sitzung hat der städtische Wirtschaftsausschuss das Vorgehen abgesegnet. Die unmissverständliche Botschaft: Das stattliche Areal an der Seeackerstraße soll als Standort für Firmen entwickelt werden. "Gewerbeflächen gehen in Fürth zur Neige", so Wirtschaftsreferent Horst Müller auf FN-Nachfrage.

Welche Interessenten für das Areal bisher bei ihm angeklopft haben, verrät Müller nicht, eine sehr verbindliche Anfrage habe sich jedoch um Wohnhäuser gedreht. Eine Nutzung, die die Stadt an dieser stark von Lärm und Abgasen belasteten Stelle für "problematisch" hält. Vor der Haustür verlaufen der Frankenschnellweg und die ebenfalls stark befahrene Seeackerstraße, in der Nachbarschaft sind bereits Firmen daheim.

Zudem, lässt Müller durchblicken, seien in den vergangenen Jahren schon reichlich Gewerbegrundstücke und -gebäude in Fürth für Wohnzwecke umgenutzt worden – zu viele, wie manche meinen. Konkrete gewerbliche Anfragen liegen Müller derzeit allerdings noch nicht vor, wie er einräumt.

Dass sich die Stadt überhaupt Gedanken über das frühere Einrichtungshaus machen muss, liegt an den geänderten Plänen der Firma Höffner, der es nach wie vor gehört. Der Möbelgigant  will eine Dependance seiner Discounter-Kette "Sconto" nun nicht mehr hier, im alten Gebäude, unterbringen, sondern in direkter Nachbarschaft seiner neuen Höffner-Filiale bei Steinach bauen.

Das Problem: Dennoch bleibt das Ex-Höffner-Domizil in Ronhof im städtischen Flächennutzungsplan als "Sonderbaufläche Einzelhandel" mit der näheren Definition "Möbel- und Einrichtungshaus" verzeichnet. Horst Müller lässt durchblicken, dass eine weitere derartige Verwendung ganz und gar nicht in seinem Sinn wäre.

"Nach Auffassung des Wirtschaftsreferats sollte auf dem Altstandort kein großflächiger Einzelhandel mit möbelmarkt- und einrichtungshaustypischen Kernsortimenten verbleiben", heißt es in einer schriftlichen Vorlage. Dadurch nämlich würden sich die Einzelhandelsflächen "außerhalb des zentralen Versorgungsbereichs", also außerhalb der Innenstadt, weiter auswachsen – mit entsprechend negativen Auswirkungen aufs Fürther Zentrum, das man doch gerade hochpäppeln möchte.

Mit Höffner-Chef Kurt Krieger soll deshalb nun über neue Vereinbarungen verhandelt werden.

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