Fürth sammelt Ideen für die Welt von morgen

16.7.2018, 21:00 Uhr
Fürth sammelt Ideen für die Welt von morgen

© Foto: Leberzammer

Mit dem Zulauf auf dem parallel auf der Freiheit stattfindenden Fürth Festival kann das Zukunftsfestival nicht mithalten. "Kommerz gegen Nachhaltigkeit und dazu noch das letzte WM-Wochenende, dagegen tun wir uns schon schwer", räumt Florian Friedrich vom Jugendzentrum Connect ein, das bei der Vorbereitung der Freiluftveranstaltung federführend war. Über den ausbaufähigen Besucherzuspruch jammern möchte Friedrich aber trotzdem nicht: "Wir führen hier viele gute Gespräche – und dafür braucht man ja Zeit und Raum."

So, wie die Pflanzen von Daniel Waterlot. Er informiert über urban gardening, also über Wege, die Städte grüner und bunter zu machen. Ganz gleich ob alte Gießkannen, ausrangierte Einkaufswagen oder abgefahrene Autoreifen – als Pflanzgefäß taugen sie in Waterlots Augen noch allemal. Besonders interessiert lauschen die Festival-Gäste dann jedoch seinen Anpreisungen für Schafwolle. Das Naturprodukt sei ein hervorragender Dünger und effektiver Wasserspeicher gleichermaßen. "Und die meisten Schäfer sind froh, wenn sie es loskriegen", sagt der Gartenexperte über das billige Wundermittel.

Bei Elise Opp vom Weltladen ein paar Zelte weiter drehen sich die Gespräche ebenfalls um Pflanzen. An der "solidarischen Landwirtschaft" kann aber jeder teilnehmen, egal ob mit und ohne Garten, mit und ohne grünen Daumen. Das zentrale Prinzip dahinter: "Wir zahlen nicht für Produkte, sondern für die Arbeitsleistung", erklärt Opp. Als konkretes Beispiel nennt sie einen Biobauern aus Thalmässing (Landkreis Roth), der Anteilsscheine an seiner Ernte verkauft. Und je nachdem wie diese ausfällt, bekommt man dann zum Beispiel eben zwei oder 22 Äpfel. Dadurch lasse sich das wirtschaftliche Risiko auf mehrere Schultern verteilen, ganz nach dem Motto "Agrarwende selber machen."

Vor dem Zelt des Freiwilligenzentrums wird derweil ein flinker Gedankenaustausch über das Fürth der Zukunft gepflegt. Welche Wünsche man denn dazu habe, wird per Speeddating mit zweiminütlich wechselnden Gesprächspartnern erörtert. Stichworte wie mehr Grün, weiterhin viele Veranstaltungen für alle und Fahrradwege, die diese Bezeichnung auch verdienen, fallen dabei immer wieder – gefilmt übrigens von einem Team von easYoung-TV, denn die Zeltstadt will nicht nur einen Ausblick auf eine faire, nachhaltige, genussvolle und entspannte Stadt der Zukunft werfen, sondern auch auf eine multimedial Futuristische.

Das Zukunftsfestival lädt noch bis Freitag täglich von 15 bis 21.30 Uhr zum Mitmachen und Informieren ein. Alle Details zum Programm unter http://www.fuerth-im-uebermorgen.de

Keine Kommentare