Fürth: Schulneubau im architektonischen Fokus

29.6.2015, 16:00 Uhr
Fürth: Schulneubau im architektonischen Fokus

© Foto: Leberzammer

Klare Linien, rechte Winkel und ein dezenter Farbeinsatz prägen das Gebäude, das im vergangenen Jahr innerhalb von nur acht Monaten errichtet wurde. Bereits seit Anfang des aktuellen Schuljahres werden hier Mädchen und Jungen unterrichtet und betreut. Sowohl bei Schülern als auch bei Lehrern komme das langgestreckte, eingeschossige Bauwerk und dessen Einrichtungen sehr gut an, betonte Konrektorin Marion Schad bei der Führung.

Optisch getrennt durch einen in blassem Grün gehaltenen Flur teilt sich das 654 Quadratmeter große Haus in drei lichtdurchflutete Aufenthaltsräume hin zum Innenhof und mehrere Funktionsräume wie Küche und Lehrerzimmer zur Straße hin. Bei der Planung hatte das Fürther Architekturbüro Wiesneth darauf zu achten, dass der Verkehrsübungsplatz im Schulhof in vollem Umfang erhalten bleibt. Gleichzeitig galt es, den Höhenunterschied von etwa einem Meter gegenüber dem Straßenniveau städtebaulich zu integrieren.

„Die Proportionen sollten optisch erhalten bleiben“, so Fritz Wiesneth, der den Neubau gemeinsam mit seinem Mitarbeitern Margarete Mertl und Robert Schübel der Öffentlichkeit vorstellte. Damit er von der Friedrich-Ebert-Straße her nicht als zu geduckt erscheint, wurde die mit Holz verkleidete Fassade erhöht. Gleichzeitig schottet der Baukörper den Pausenhof zur Straße hin ab und schafft so Ruhe.

Bewusst sichtbar

Auch im Inneren wurde Wert auf eine akzeptable Akustik gelegt, die in Form von Holzwolle-Leichtbau-Platten bewusst sichtbar gelassen wurde. Die großzügig verglaste Fassade der drei Aufenthaltsräume — Speisen, Bewegen, Ruhen — ist in Holz-Alu-Rahmen-Bauweise errichtet. Die dabei verwendeten Elemente gleichen sich und ermöglichten so sowohl den Zeit- als auch den Kostenrahmen von 1,7 Millionen Euro einzuhalten.

„Eigentlich hat bei der Grundsteinlegung keiner recht daran geglaubt, dass der Bau so schnell fertig wird“, räumt Christine Lippert vom Amt für Gebäudewirtschaft ein. Dass es doch geklappt hat, sei neben den Baufirmen und den Handwerkern vor allem den verantwortlichen Architekten zu verdanken.

Fritz Wiesneth spielt den Ball zurück: Er lobt die zügige Abwicklung von Ausschreibungen und anderen Abläufen, für die die Stadt als Bauherrin zuständig war. Mit dem Ergebnis ist er sichtlich zufrieden — auch wenn er augenzwinkernd anmerkt, „dass wir Architekten in letzter Zeit ja eher daran gemessen werden ob wir das Budget einhalten und weniger an der baulichen Gestaltung“.

Neben der Friedrich-Ebert-Schule hatten am Wochenende auch der Neubau des Gemeindezentrums St. Paul in Fürth, die Kitas Sternschnuppe und Sonnenhügel in Zirndorf sowie die neue Aussegnungshalle in Obermichelbach ihre Pforten für architektonisch Interessierte geöffnet.

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