Fürth: Steuerquellen sprudeln weiter

24.11.2017, 06:00 Uhr
Das Rathaus kann mehr Geld in den Schuldenabbau stecken.

© Hans-Joachim Winckler Das Rathaus kann mehr Geld in den Schuldenabbau stecken.

Eigentlich sollte der nach wie vor enorme Schuldenberg in diesem Jahr um sieben Millionen Euro schrumpfen. 5,7 Millionen davon schießt der Freistaat Bayern mit seinen sogenannten Stabilisierungshilfen zu, 1,3 Millionen wollte die Stadt selbst beisteuern. Dank der Mehreinnahmen kann das Rathaus seinen Anteil um weitere drei Millionen Euro aufstocken. Somit werden die Verbindlichkeiten sogar um zehn Millionen Euro sinken.

Zum Jahresende soll der Schuldenstand – im Kernhaushalt, also ohne Eigenbetriebe – bei 223,8 Millionen Euro stehen. Vor einigen Jahren waren es noch fast 250 Millionen.

Zu verdanken hat Kämmerin Stefanie Ammon das der brummenden Konjunktur und den weiter sprudelnden Steuerquellen – vor allem einem Plus bei der Gewerbesteuer, dem wichtigsten Einnahmeposten der Kommunen. Zwar werden die endgültigen Zahlen für 2017 erst im nächsten Frühjahr feststehen, doch schon jetzt lasse sich absehen, dass die Gewerbesteuer in diesem Jahr einen Rekordwert von voraussichtlich 65 Millionen Euro erreichen wird – das wären fast sieben Millionen Euro mehr als 2016.

Trotzdem noch arm

Besonders eindrucksvoll ist der Vergleich mit dem Krisenjahr 2009: Damals flossen nur 35,7 Millionen Euro in die Stadtkasse. Trotzdem: Fürth nimmt von allen bayerischen Großstädten nach wie vor am wenigsten Gewerbesteuer ein – und das mit Abstand.

Nach den Worten der Kämmerin übertrifft selbst das auf dem vorletzten Platz liegende Würzburg Fürth um gut 20 Millionen Euro, Erlangen lässt die Kleeblattstadt um zirka 25 Millionen hinter sich. Städte wie Ingolstadt und Regensburg schneiden noch weit besser ab. Dass Fürth also im bayerischen Vergleich weiterhin zu den ärmeren Kommunen zählt, ist auch Grund für den Freistaat, der Stadt jedes Jahr mit Stabilisierungshilfen unter die Arme zu greifen.

Übrigens: Im kommenden Jahr will das Rathaus elf Millionen Euro Schulden abbauen. 6,4 Millionen Euro kommen erneut vom Freistaat, den Rest will man aus eigener Tasche zahlen. Und wer weiß: Vielleicht kommt im Lauf des Jahres wieder die eine oder andere Million Euro dazu.

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