Fürth will alternative Verkehrsangebote vorantreiben

13.2.2019, 12:00 Uhr
Fürth will alternative Verkehrsangebote vorantreiben

© Foto: Michael Glotz-Richter

Sechs gut sichtbare und erreichbare Standorte im öffentlichen Raum sollen das Carsharing in Fürth aus seinem Schattendasein holen. Die dafür angemieteten Stellflächen befinden sich bisher häufig versteckt in Hinterhöfen. Die städtischen Verkehrsplaner denken nun an das Rathaus-Umfeld, den Bahnhofplatz, das Kulturforum, den Stresemannplatz, die Jakobinenstraße, Ecke Pickertstraße und die Steubenstraße, Ecke Flößaustraße. Möglichst noch im Frühsommer sollen die neuen Stationen für den Autoverleih in Betrieb genommen werden.

Zum Schutz vor Fremdparkern will man die Mobilpunkte, die auch mit Fahrradabstellanlagen ausgestattet werden sollen, mit orangefarbenen Markierungen versehen. Schließlich hat die Stadt mit den grün markierten Stellflächen für Elektroautos an Ladesäulen bereits gute Erfahrungen gesammelt. Bei der Auswahl des Carsharing-Anbieters für einen Zeitraum von maximal acht Jahren legen die Verkehrsplaner Wert darauf, dass mindesten zwei Elektrofahrzeuge zur Flotte gehören. Der Anteil der Stromer soll dann sukzessiv erhöht werden.

Auch in den Nachbarstädten

Das Vorbild für die Mobilpunkte stammt aus Bremen, wo es die Stationen bereits seit 2003 gibt. Nürnberg ist dem Beispiel schon gefolgt und hat seit 2016 acht solcher Stützpunkte eingerichtet. Im nächsten Schritt soll das Nürnberger Angebot auf 20 Stationen erweitert werden. Auch Erlangen plant aktuell Mobilpunkte.

Bewährt sich das Carsharing, ist in Fürth der weitere Ausbau – auch in Außenbezirken – vorgesehen. Außerdem könnte die Bevölkerung an der Standortsuche für Mobilitätsstützpunkte beteiligt werden. Mittelfristig ist darüber hinaus geplant, an zentralen Standorten zusätzliche Mobilitätsangebote wie elektrisch betriebene Lastenfahrräder und Leihfahrräder zu schaffen.

Dass es genug interessierte Carsharing-Anbieter gibt, davon ist der Leiter der städtischen Verkehrsplanung, Matthias Bohlinger, überzeugt. Er verweist auf die Firma Scouter, die bislang fünf Fahrzeuge in Fürth verleiht und ihr Angebot wegen steigender Nachfrage gerne erweitern möchte.

Zeichen setzen für eine ökologische Verkehrswende will die Kleeblattstadt heuer auch mit dem Ausweisen zusätzlicher Fahrradstraßen. Das sind Radlern vorbehaltene Straßenzüge, die von Kraftfahrzeugen nur im Anliegerverkehr benutzt werden dürfen. Heuer soll neben der Lindenstraße in der Westvorstadt ein Ring in der Südstadt als Fahrradstraße markiert und beschildert werden: die Ludwigstraße von der Karolinenstraße bis zur Jahnstraße, die Jahnstraße von der Ludwigstraße bis zur Austraße, die Austraße und die Dambacher Straße sowie die Karolinenstraße von der Dambacher Straße bis zur Schwabacher Straße.

Radverkehr soll kräftig profitieren

Abgesehen von Kreuzungen mit Hauptverkehrsstraßen soll der Radverkehr auf den Fahrradstraßen möglichst Vorfahrt bekommen. Knotenpunkte werden dazu rot eingefärbt. Drei bis sechs Fahrradstraßen können nach den Vorstellungen der Verkehrsplaner künftig jährlich dazukommen.

Auch mehr sogenannte Schutzstreifen am Fahrbahnrand für Radler wünscht sich die Stadt, sie will in den nächsten Monaten weitere knapp 20 Kilometer mit gestrichelten Linien markieren. Bislang gibt es gut 14 Kilometer Schutzstreifen. Im Gegensatz zum Radweg mit durchgezogener Linie dürfen breite Fahrzeuge im Begegnungsverkehr auf den Schutzstreifen ausweichen, wenn Radler dadurch nicht gefährdet werden. Morgen berät der Bauausschuss über die Vorhaben.

 

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