Fürth will Katwarn nutzen

30.9.2016, 21:00 Uhr
Die App Katwarn kann kostenlos installiert werden.

© Hans-Joachim Winckler Die App Katwarn kann kostenlos installiert werden.

Den Anstoß für die Überlegungen hatte der Amoklauf eines jungen Mannes in München im Juli gegeben. In dessen Verlauf hatte die Polizei Bewohner der Landeshauptstadt mit Hilfe von Katwarn auf dem Laufenden gehalten — mit großem Erfolg, wie es hinterher aus Sicherheitskreisen hieß. Mobile Geräte, auf denen die App von Nutzern kostenlos installiert werden kann, zeigten während der schrecklichen Vorfälle etwa an: „Zu Ihrer Sicherheit Plätze und Straßen meiden; Täter flüchtig; Bahn und Busverkehr eingestellt; Radio und Fernseher einschalten.“

Die SPD-Fraktion im hiesigen Stadtrat hatte daraufhin beantragt, die Einführung auch für Fürth zu prüfen. Das Resultat: In der Sitzung am vergangenen Mittwoch wurde einstimmig beschlossen, das System anzuschaffen. Einmalig muss die Kommune 17 850 Euro für den Anschluss investieren; weitere 3570 Euro werden jedes Jahr fällig.

Katwarn war vom Fraunhofer-Institut schon 2009 im Auftrag der Versicherungsbranche vor allem für den Fall von Naturkatastrophen entwickelt worden. Es bündelt Erkenntnisse von Polizei, Feuerwehr und Innenministerium, die via Internetverbindung oder SMS die Nutzer in betroffenen Gebieten erreichen.

Der Landkreis Fürth stellt seinen Bürgern Katwarn seit Mitte 2015 zur Verfügung, Nürnberg macht davon seit drei Jahren Gebrauch. Irritiert zeigte sich mancher Fürther Lokalpolitiker allerdings von der relativ überschaubaren Zahl von Menschen, die Katwarn dort nutzen. Im Landkreis sind derzeit 350 SMS- und 7900 App-Nutzer registriert, das entspricht einem sogenannten Erreichungsgrad von 7,2 Prozent der Bevölkerung. In der Nachbarstadt liegt die Quote bei nur 6,7 Prozent.

Keine Kommentare