Fürth zapft mit sportlichem Erfolg die Sonne an

16.5.2018, 16:00 Uhr
Fürth zapft mit sportlichem Erfolg die Sonne an

© Hans-Joachim Winckler

Nur knapp liegt Fürth in der Klasse der Großstädte hinter Landesmeister Ingolstadt, aber mit deutlichem Abstand vor Regensburg und weit vor dem einstigen Tabellenführer Freiburg. Abgeschlagen auf den Plätzen 10 und 11 rangieren Nürnberg und Erlangen. Dabei war schon Fürths Einstieg in den Solarwettbewerb grandios. 2004 belegte die "Solarstadt", wie sich Fürth auf touristischen Hinweistafeln an Schnellstraßen nennt, landesweit die Spitzenposition und bundesweit Platz drei. Veranstaltet wird die Solarbundesliga seit 2001 vom Fachinformationsdienst Solarthemen in Zusammenarbeit mit dem Verein Deutsche Umwelthilfe.

Der Einwohnerzuwachs machte es immer schwerer, die Spitzenstellung zu halten. Denn der Erfolg bemisst sich an der Solarleistung pro Kopf der Bevölkerung. Deshalb gibt es für mittlere und kleine Städte auch gesonderte Ligen. Fürths Umweltplaner Jürgen Tölk nimmt es sportlich und plant noch heuer einen Aufruf an die Bürger, private Solaranlagen der Stadt mitzuteilen, damit man bei der Anmeldung zur nächsten Solarbundesliga noch besser auftrumpfen kann.

Unzufrieden ist er mit den nicht meldepflichtigen Solarthermieanlagen. Nur sieben wurden der Stadt 2017 angezeigt, nach 17 im Vorjahr. Insgesamt 891 Solarthermieanlagen zur Warmwasserbereitung mit 8638 Quadratmetern Kollektorfläche sind bei der städtischen Umweltplanung aktuell registriert. Dagegen bringen es die 1094 Photovoltaikanlagen zur Stromgewinnung auf stattliche 22 745 Quadratmeter Kollektorfläche. Für solide Zuwachsraten sorgen neben großflächigen Solaranlagen auf Firmendächern Gemeinschaftsanlagen von Genossenschaftswohnblocks. In beiden Fällen wird der Sonnenstrom zumindest teilweise vor Ort genutzt.

Für den Ausbau der Gemeinschaftsanlagen legt sich bei der infra-Tochter New Energie Geschäftsführer Clemens Bloß ins Zeug. Bundesweit Aufsehen erregte Fürth vergangenes Jahr mit spitzenmäßiger Resonanz auf das von Bloß organisierte Mieterstrommodell. Dabei beziehen die Mieter den günstigen Strom vom Dach. Als Partner hat er neben Wohnungsbaugesellschaften auch Kirchengemeinden gewonnen. Dieser Markt birgt nach seinen Erkenntnissen noch ganz erhebliches Wachstumspotenzial.

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