Fürth: Zennbrücke ist für Schwergewichte Tabu

31.8.2015, 16:00 Uhr
Fürth: Zennbrücke ist für Schwergewichte Tabu

© Foto: Michael Müller

Neuerdings dürfen nur noch Fahrzeuge mit bis zu 3,5 Tonnen Gesamtgewicht das Bauwerk passieren. Die Generalsanierung kann frühestens im Herbst nächsten Jahres in Angriff genommen und 2017 vollendet werden. Teuer wird sie obendrein, denn die Zennbrücke ist nach Angaben von Tiefbauamtschef Hans Pösl deutlich länger als die für knapp drei Millionen Euro erneuerte Regnitzbrücke. Zuvor schon ist die Stauffenberg-Brücke für 4,5 Millionen Euro generalsaniert worden.

Bereits vor Jahren war die Traglast der Zennbrücke aus Sicherheitsgründen auf 30 Tonnen reduziert worden. Die noch viel drastischere Einschränkung jetzt geht auf den bedenklichen Befund der jüngsten Brückenprüfung zurück: Den Gutachtern war aufgefallen, dass die Risse an den Stegen der Betonplattenbalken deutlich größer geworden sind. Neben der Gewichtsbeschränkung ist eine provisorische Verstärkung der Konstruktion erforderlich. Pösl denkt dabei an Stahlträger. Sollte das nicht funktionieren, müsse das Betonfundament in Angriff genommen werden.

Die Hilfskonstruktion wird derzeit ausgetüftelt. Sensoren, wie sie an den Tragarmen der Regnitzbrücke angebracht worden waren, um bei einer Absenkung Alarm zu schlagen, hält der Tiefbauamtschef an der Zennbrücke zunächst für nicht angebracht. Allenfalls, wenn die Verstärkungsmaßnahmen nicht die erhoffte Wirkung zeigten, könne darüber nachgedacht werden. Die Sensoren der Regnitzbrücke können, so Pösl, an der Zennbrücke dabei nicht einfach wiederverwendet werden. Die Statik-Verhältnisse seien doch zu unterschiedlich.

Unklar ist derzeit noch, wie es mit der Zirndorfer Brücke über die Südwesttangente und den Main-Donau-Kanal weitergehen soll. Wie berichtet, schwächeln die stählernen Spanntrossen der filigranen Betonkonstruktion. Erst im Oktober wollen die Gutachter der Technischen Universität mitteilen, ob eine Sanierung möglich ist.

Die Alternative wäre ein Neubau, wie er für drei Brücken über Kanal und Schnellstraße auf Nürnberger Seite beschlossen worden ist. Wie berichtet, schlagen die Großprojekte am Hafen mit 137 Millionen Euro zu Buche. Neben den hohen Kosten müssen auch die strapazierten Nerven der Autofahrer ins Kalkül gezogen werden.

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