Fürther Arbeitsmarkt weiter im Aufwind

2.6.2018, 21:00 Uhr
Die Zahlen der Arbeitsagentur Fürth (hier das Gebäude Ludwig-Quellen-Straße 20) sagen nichts über die Qualität der Arbeit aus.

© Hans-Joachim Winckler Die Zahlen der Arbeitsagentur Fürth (hier das Gebäude Ludwig-Quellen-Straße 20) sagen nichts über die Qualität der Arbeit aus.

Worüber die schönen Zahlen aus der Ludwig-Quellen-Straße nichts aussagen, ist die Qualität der Arbeit. Ob der Lohn überhaupt zum Lebensunterhalt reicht oder ob zusätzliche Sozialleistungen in Anspruch genommen werden müssen, das wisse man nur im Jobcenter, sagt Agentursprecher Jürgen Wursthorn. Er räumt jedoch ein, dass es "hier und da Probleme" geben könne. Hauptsächlich in der Stadt, wo höhere Mieten als im Landkreis zu Buche schlügen.

Dass nicht alles super ist, verdeutlicht schon die Tatsache, dass die meisten Stellenangebote im Mai von Zeitarbeitsfirmen eingebracht wurden: mit 1290 fast vier Mal so viele, wie aus dem ebenfalls unter akuten Personalmangel leidenden Gesundheits- und Sozialwesen kamen. Was der Arbeitsmarktbericht irritierend als "Unterbeschäftigung" ausweist, sind Arbeitnehmer in Weiterbildungsmaßnahmen und Selbstständige, die einen Gründerzuschuss erhalten.

Aktuell sind in der Stadt 3569 Menschen arbeitslos gemeldet, 293 weniger als Ende April. Im Landkreis betraf der Rückgang bei 1625 Arbeitslosen 49 Personen. Dem gegenüber steht ein wachsender Fachkräftemangel. Deshalb appelliert der Fürther Agenturchef Thomas Dippold eindringlich an die Arbeitgeber, eigene Mitarbeiter zu qualifizieren. Vor allem kleinere und mittlere Betriebe seinen gefordert, etwas gegen die sich zuspitzenden Personalengpässe zu tun. Die Agentur bietet dazu diverse Fördermöglichkeiten an. 169 neue offene Stellen wurden von Firmen aus dem Landkreis gemeldet. 34 Prozent mehr als im April. In der Stadt gingen 250 Stellenangebote bei der Agentur ein, das waren nur 17 Prozent mehr als im Vormonat.

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