Fürther Bombenfund: Wer zahlt für die Evakuierung?

9.3.2018, 06:00 Uhr
Für den Polizeieinsatz bei der Evakuierung zahlt der Freistaat.

© André De Geare Für den Polizeieinsatz bei der Evakuierung zahlt der Freistaat.

Die Polizei war mit 250 Einsatzkräften vor Ort, als am Mittwoch eine Evakuierungszone um den Bombenfundort eingerichtet wurde. Unterstützung gab es von rund 350 Helfern der Freiwilligen Feuerwehr und von Rettungsorganisationen wie BRK, THW, Johanniter. Viele mussten dafür ihre eigene Arbeit liegen lassen.

Ordnungsreferent Mathias Kreitinger sagte nun auf Nachfrage, er könne beim besten Willen nicht abschätzen, was die Aktion kosten wird. Es bleibe abzuwarten, wie viele Anträge auf Lohnkostenerstattung im Rathaus eingehen. Nach seiner Beobachtung machen Arbeitgeber ihre Erstattungsansprüche "immer konsequenter" geltend. Er rechne mit einer "nicht unbeträchtlichen Summe".


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Neben den Lohnfortzahlungen muss die Stadt weitere Beträge stemmen, von der Miete für mobile Toiletten am BRK-Katastrophenschutzzentrum bis zu den Kosten für die Verpflegung von Einsatzkräften und Anwohnern, denen in Notquartieren Essen und Getränke angeboten wurden.

Bevor um 17.40 Uhr Entwarnung gegeben wurde, sorgten sich Betroffene auch um ihr Hab und Gut im Evakuierungsgebiet. Was, wenn es zu einer Explosion kommt, fragten sie sich, etwa bei einer kontrollierten Sprengung. Wer zahlt dann für kaputte Autos, Fensterscheiben. . . ? Laut Kreitinger ist für Schäden grundsätzlich der Eigentümer des Grundstücks haftbar, wo die Bombe gefunden wurde. Die Stadt oder der Kampfmittelbeseitigungsdienst seien nur in der Pflicht, wenn sie Fehler machen.

Grundstückseigentümern insbesondere auf der im Krieg stark bombardierten Hardhöhe rät Kreitinger dringend, vor Grabungsarbeiten eine Kampfmittelsondierung vorzunehmen. Findet sich ein Blindgänger, sei sofort die Polizei zu informieren.

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