Fürther Freibäder profitierten vom Rekordsommer

31.8.2018, 06:00 Uhr
Fürther Freibäder profitierten vom Rekordsommer

© Thomas Scherer

Noch bis 9. September kann man am Fürther Scherbsgraben unter freiem Himmel schwimmen. Ebenso im Veitsbronner Veitsbad, während das Großhabersdorfer Naturbad voraussichtlich zum Kirchweihstart am 7. September zugesperrt wird und das Zirndorfer Freibad auf jeden Fall noch eine Woche geöffnet ist. Bereits am Dienstag hat das Burgfarrnbacher Jugendbad seine Pforten für die Saison 2018 geschlossen.

Die magische Besuchermarke 100.000 ist am vergangenen Sonntag in Zirndorf geknackt worden. In Fürth zählte man sogar 132.000 Badegäste – mehr noch als im Rekordjahr 2015 mit 121.000 Besuchern. 64.277 Badegäste haben bis 15. August das Veitsbad bevölkert und immerhin noch 48.750 bis Sonntag das unbeheizte Naturbad Großhabersdorf, in dem Pflanzen als Wasserfilter dienen. Weil immer genug Schwimmer das Wasser in Bewegung hielten, funktionierte die ökologische Aufbereitung auch bei der Hitze einwandfrei.

Bäder wurden nicht überrannt

Was heuer überall auffiel, war der gleichmäßig starke Zulauf. Tageweise überrannt, wie bei Schönwetterperioden in früheren Zeiten, wurde keines der Bäder mehr. Für Fürthermare-Geschäftsführer Rainer Grasberger Ausdruck eines geänderten Freizeitverhaltens. Es gebe eben immer mehr konkurrierende Angebote – etwa Computerspiele –, die Menschen vom Freibadbesuch abhielten. Das zeigt sich gerade jetzt: Nur noch vereinzelte Besucher tummeln sich in den gepflegten Freibädern mit wohligen Wassertemperaturen, die am Morgen deutlich über der Lufttemperatur liegen.

In Zirndorf bereitet indes das Fehlen eines Freibad-Nichtschwimmerbeckens Kopfzerbrechen. Es war 2003 dem Bad-Neubau geopfert worden. Jetzt kann man nur noch im Außenbecken des Hallenbades stehen. An den heißen Tagen war es regelmäßig völlig überfüllt, während es im Sportbecken noch reichlich Platz gab.

Auffällig ist auch, dass der Hallenbetrieb des Spaß- und Thermalbades Fürthermare gerade an den sehr heißen Tagen großen Zulauf hatte. Das Hallenbad am Scherbsgraben öffnet am kommenden Montag wieder seine Pforten, das runderneuerte Stadelner Hallenbad am 10. September.

Sauna und Hallenbad bereits geöffnet

Bereits am Samstag startet das Zirndorfer Hallenbad in die Saison. Die Sauna ist schon seit 22. August wieder geöffnet. Personal-Engpässe machen den Doppelbetrieb von Frei- und Hallenbad in Zirndorf problematisch, berichtet Bäderleiter Frank Hatzel. In diesem Sommer habe man am Limit gearbeitet. In Veitsbronn behilft man sich mit Rettungsschwimmern als Aushilfskräften auf 450-Euro-Basis und in Fürth kann man mit dem vorhandenem Mitarbeitern jonglieren.

Den Andrang haben die Freibäder in Stadt und Landkreis heuer weitgehend unbeschadet überstanden. Lediglich die Grünanlagen litten unter der großen Trockenheit. Mit enormem Aufwand wurden die Liegewiesen des Scherbsgrabenbades vor dem Austrocknen bewahrt. In Zirndorf dagegen hat man den Kampf gegen die Dürre Ende Juli eingestellt. "Die Rasensprenger können ja nur nach Dienstschluss betrieben werden, wenn keine Menschen mehr auf den Wiesen sind", erklärt der Bäderleiter Hatzel die Problematik. Auch in Veitsbronn kapitulierte man vor der Trockenheit.

Die Tatsache, dass viele Besucher auch viel Geld in die Kassen gespült haben und reichlich Sonnenenergie die teure Wasserheizung ersetzte, haben die öffentlichen Freibäder übrigens in keine Goldgruben verwandelt. Sie bleiben ein Zuschussgeschäft.

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