Fürther Höfefest mit Geschichte und Schauspielerei

14.7.2017, 16:00 Uhr
Fürther Höfefest mit Geschichte und Schauspielerei

© Foto: Edgar Pfrogner

Am Wochenende des 21. und 22. Juli 2018 besteht zum dritten Mal die Chance, Fürths versteckte Reize zu entdecken. Denn dann erlauben, wenn alles glattgeht, Hauseigentümer der Öffentlichkeit den Zutritt zu ihren sonst verborgenen Hinterhof-Oasen in der Alt- und Innenstadt.

Zwei Höfefeste hat es bisher gegeben, das erste zur 1000-Jahr-Feier 2007 und das zweite im Jahr 2013. Beide Male war der Ansturm groß, die Besucher zeigten sich fasziniert. Trotz des "unglaublichen Organisationsaufwands", so Walter Landgraf, der die Festaktivitäten im Rathaus koordiniert, will die Stadt die Erfolgsveranstaltung erneut aufleben lassen, stellt sie aber zugleich unter ein besonderes Motto. Es lautet: "Einblick in Fürther Höfe — 200 Jahre an einem Wochenende". Fürth wurde zwar im Jahr 1007 erstmals urkundlich erwähnt, aber erst 1818 in den Rang einer "Stadt erster Klasse" erhoben. Das heißt: Erst ab dem 17. Mai 1818 durften die Fürther einen Bürgermeister benennen, erhielten sie eine eigene Stadtverwaltung und Polizeigewalt.

Um diesem Anlass gerecht zu werden, soll es zusätzlich zu möglichst vielen Höfen, die, wie gehabt, mit Kunst, Kultur, Kulinarischem und Kinder-Mitmachaktionen locken, 20 sogenannte Themenhöfe geben, wo Ausschnitte der Stadtgeschichte in Szene gesetzt werden. Bei einem Pressegespräch im Hof der Theaterstraße 49, der zum dritten Mal Schauplatz des Höfefests wird, sagte Innenstadt-Quartiersmanagerin Alexandra Schwab, Facetten der Stadtgeschichte rückten dabei ebenso in den Fokus wie Meilensteine der bundesdeutschen Geschichte. Es gehe also beispielsweise hier um "die zwei Leben des Gänsbergs" und dort um die Zeit des Wirtschaftswunders.

Besonders spannend: In vier Höfen will das Ensemble des Stadttheaters mit Laiendarstellern des Theater-Jugendclubs und der Bürgerbühne sowie mit Interessierten, die sich bei Theaterpädagoge Johannes Beissel noch melden können – Tel. (09 11) 9 74 24 31 –, in Viertelstunden-Sequenzen Ausschnitte der Stadtgeschichte inszenieren. Wie man sich das vorstellen darf? Beissel und Thomas Stang, künstlerischer Leiter des Kult-Ensembles des Stadttheaters, haben vieles noch gar nicht konkret geplant. Doch sie wissen bereits, dass sie die Orte "nicht mit Kulissen zustellen wollen" (Beissel) und dass ihnen eine eher künstlerisch freie, assoziative Herangehensweise vorschwebt als eine historisierende.

Klar ist: In einem Hof an der Hornschuchpromenade wird es um die erste deutsche Eisenbahn gehen und im Kannengießerhof (Gustavstraße) ums Handwerk. Die Adresse Theaterstraße 49, wo es eine Schutzbrillenfabrik gab, wird Schauplatz für das Thema Industrialisierung und die Tiefgarage eines Hotels in der Mathildenstraße für das Thema Wirtschaftskrise. Hinzu kommt eine größere Inszenierung, die am Abend des 20. Juli 2018, einem Freitag, zur eigentlichen Stadterhebung im Rathausinnenhof über die Bühne gehen wird. Und, tags darauf, am selben Ort eine Tanzveranstaltung zur deutschen Wiedervereinigung unter der Regie von Jutta Czurda und ihrem Community-Dance. Auch hier dürfen Besucher mitmachen.

Nun hoffen die Organisatoren, dass möglichst viele Hauseigentümer Lust haben, wieder oder erstmals Teil des Spektakels zu sein und dass, wie bei den früheren Festen, 50 bis 70 Teilnehmer ihre Höfe öffnen.

ZInteressenten können sich beim Quartiersmanagement melden: Telefon (09 11) 97913732 oder

qm-fuerth@web.de

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