Fürther Lebenshilfe startet mit Großküche durch

28.7.2017, 21:00 Uhr
Fürther Lebenshilfe startet mit Großküche durch

© Foto: Edgar Pfrogner

Oberbürgermeister Thomas Jung, Vorsitzender der Lebenshilfe Fürth, bekundete seine Freude darüber, dass der Neubau, eine Zweigstelle der Dambacher Werkstätten, sieben Monate nach dem Spatenstich erkennbar Gestalt annimmt. Für 100 Menschen mit Behinderung, die noch in einem Ausweichquartier in der Kurgartenstraße beschäftigt sind, schaffe man nicht weit von Norma-Zentrale und ebl-Biomarktkette einen "wirklich guten" Platz mit Arbeits-, Schulungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten.

Es entstehen vier Montage- und Verpackungshallen, wo bald Menschen mit Handicap unter anderem für die Spielwaren-, die Lebensmittel- und Automobilindustrie tätig sind. Vorgesehen ist ferner eine Erweiterung der Kapazitäten im Bereich Gastronomie/Catering. Denn: Die Lebenshilfe richtet auf der Hardhöhe eine Küche ein, in der am Tag 1100 Portionen Essen zubereitet werden können.

Bisher versorgt die in den Dambacher Werkstätten untergebrachte Küche Einrichtungen der Lebenshilfe wie etwa die Hallemann-Schule und der Sternstunden-Kindergarten mit täglich 550 Portionen Kässpätzle oder Sellerieschnitzel. . . In Zukunft sollen nach den Worten von Rolf Bidner, Geschäftsführer der Dambacher Werkstätten, weitere Abnehmer dazukommen, eventuell auch benachbarte Firmen. In der jetzigen Küche werde dann eine Arbeitsgruppe die Produktion kleiner Verkaufsartikel für das Samocca-Café in der Innenstadt ausbauen und in größerem Umfang als bisher Pralinen oder Aufstriche selbst herstellen.

Konzipiert wurde das ebenerdige Betriebsgebäude mit 2500 Quadratmetern Fläche vom Fürther Architekturbüro Heid für knapp sieben Millionen Euro (6,87 Millionen). Annähernd fünf Millionen (4,81) stammen laut Wolfram Heid aus staatlichen Fördermitteln, den Rest stemmt die Lebenshilfe. Ursprünglich habe man schon Weihnachten fertig sein wollen, sagte Heid. Doch habe sich das Setzen der Fundamente wegen der feuchten Witterung im Winter als aufwendiger erwiesen als gedacht. Unter anderem habe man 5000 Tonnen Boden, der mit Quecksilber aus Düngemitteln leicht belastet gewesen sei, fachgerecht entsorgt und ausgetauscht.

Wie OB Jung betonte, sind im Gewerbegebiet Hardhöhe West alle Grundstücke verkauft. Dass sich die Lebenshilfe hier 7350 Quadratmeter gesichert habe, sei goldrichtig gewesen. Angedacht ist, auf dem Areal zusätzlich zu dem Gebäudekomplex, der 2018 eröffnet werden soll, in einem zweiten Bauabschnitt eine Förderstätte für Menschen mit schwerwiegenderen Behinderungen zu errichten. Die Lebenshilfe Fürth beschäftigt als mittelständisches Sozialunternehmen rund 550 Leute, ihre Leistungen nehmen etwa 1200 Menschen mit Handicap in Anspruch.

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