Fürther Medienscouts gegen die Gefahren des Internets

9.12.2017, 18:00 Uhr
Fürther Medienscouts gegen die Gefahren des Internets

© Foto: Tausche

Dass es Medienscouts seit 2011 in der Stadt gibt, hat einen guten Grund: Die Fürther Polizei musste sich immer häufiger mit Straftaten und Mobbing im Internet auseinandersetzen. Aktuell sind rund 70 Mädchen und Jungen aus fünf Fürther Schulen als Tutoren für ihre Mitschüler in Sachen Medienkompetenz aktiv. Sie wurden im sicheren Umgang mit den sozialen Medien geschult, um dieses Wissen – gut verständlich – an ihre Mitschüler weitergeben zu können.

Darum geht es auch beim Workshop-Tag im Connect. "Klappe die erste, Szene eins", ruft Ines und klatscht in die Hände. Die Kamera ist auf drei Jugendliche gerichtet, die sich lässig auf einer Sofalandschaft lümmeln und vollkommen improvisiert plaudern. Einer von ihnen ist Markus. Seine Freunde wollen sich einen eigenen Youtube-Kanal anlegen, um als "Influencer" durchzustarten, also als Meinungsmacher, die in sozialen Medien aktiv sind. Markus verrät ihnen, wie sie die Plattform sicherer nutzen können und gibt viele weitere Tipps. Nachdem das Video im Kasten ist, wird es geschnitten und eine Bedienungsanleitung live ins Bild eingefügt. Das Endergebnis des Workshops wandert auf die Internetseite der Medienscouts.

Beim bereits vierten Workshop-Tag – gefördert von der Gesundheitsregion plus – bearbeiten die Schüler in Gruppen Themen rund um die sozialen Medien, üben das Präsentieren vor einer Gruppe, produzieren einen kleinen Film zu "Creative Commons" oder bereiten ein Quizspiel vor.

In dem Kurs "Fake News – was ist das?" entwickeln sie beispielsweise einen dreiminütigen Radiobeitrag. Zwei Mitglieder der Gruppe sind für die Anmoderation und eine kurze Bewertung am Schluss verantwortlich. Die anderen drei gehen währenddessen raus auf die Straßen und befragen Passanten zum Thema.

Am Ende klärt Michael Posset vom Nürnberger Jugendamt die Teilnehmer über "Exzessive Mediennutzung und Mediensucht" auf. In seinem interaktiven Vortrag spricht er mit den Schülern über Suchtpotenziale von Medien, den Suchtverlauf und schildert Fälle, bei denen die Schüler das jeweilige Verhalten in "unproblematisch" oder "riskant" einordnen sollen.

Mit auf den Heimweg gibt Posset allen noch einen letzten Tipp: Er zeigt ihnen ein Tankmodell, das sich mit allem befüllen lässt, was einem gut tut. Dazu gehören Aufmerksamkeit, Liebe, Spaß oder auch Vertrauen. All das bekommt man über "Tankstellen", wie Freunde, Familie, Sport, aber auch durch das Gaming und Chatten. "Sollten nur noch die Medientankstellen euer Leben füllen können, dann solltet ihr dringend wieder mehr Zeit mit der Familie oder mit Freunden verbringen", rät Posset. "Nur so könnt ihr euren Tank voll halten und ihr bleibt glücklich."

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