Fürther Pestalozzischule bekommt Erweiterungsbau

1.7.2017, 16:00 Uhr
Fürther Pestalozzischule bekommt Erweiterungsbau

© Foto: Hubert Bösl

Notwendig wird der Zuwachs an Räumen nach den Worten von Bürgermeister und Schulreferent Markus Braun wegen des Erfolgs der Ganztagsschule. Über 200 Kinder nehmen bereits das Angebot in Anspruch. In der Regel deshalb, weil ihre Eltern berufstätig sind und sich deshalb nicht um das Mittagessen und die Hausaufgabenbetreuung kümmern können. An der "Pesta" gibt es bislang keine zentrale Mensa.

"Die Kinder werden in derzeit noch fünf Speiseräumen versorgt", sagt Braun. Das sei nicht besonders effektiv. Fehlanzeige sind aber auch Ruhe- und Bewegungsräume, eine Lernwerkstatt und weitere Zimmer für Übergangsklassen. Letztere werden zur Förderung von Flüchtlingskindern benötigt. Da nicht gewiss ist, wie sich die Flüchtlingszahlen entwickeln, will man in Fürth auf jeden Fall genug Räume vorrätig halten.

Lange Planungszeit

Die Kosten für den Modulbau werden auf 4,5 Millionen Euro geschätzt. Viel Geld, aber ein Klacks im Vergleich zu den Kosten für die Großbaustellen der Fürther Gymnasien. Zudem sind 75 Prozent der Kosten förderfähig. Staatliche Fördermittel müssen jedoch umständlich beantragt werden, weshalb Braun mit einer Planungszeit von drei bis vier Monaten rechnet.

Wesentlich schneller sei das aus Raumzellen (Modulen) zusammengesetzte Gebäude dann errichtet. Ein Gelände dafür hat man neben der Altbauturnhalle schon gefunden. Bei der Beratung im Bauausschuss und Stadtrat wurde allerdings von den Grünen moniert, dass in der Projektbeschreibung des Baureferats von einer "hinterlüfteten Aluminium-Wellenprofil-Fassade" die Rede ist. Das wäre in den Augen von Fraktionssprecher Harald Riedel nicht vereinbar mit dem benachbarten Baudenkmal. Baureferent Joachim Krauße versicherte daraufhin, dass man in der offiziellen Ausschreibung auf eine derartige Gestaltungsvorgabe verzichten werde.

Es wäre allerdings nicht das erste Mal, dass die Erweiterung der Pesta für Kontraste sorgt. Schon der 1966 errichtete Ostfügel am Laubenweg hebt sich in seiner Nüchternheit vom ornamentreichen Altbau ab. Und der 1996 durch die zweite Erweiterung vollzogene Lückenschluss Ecke Flurstraße entwickelte wiederum eine ganz eigene Formensprache.

Gute Erfahrungen mit einem Modulbau hat die Stadt neben dem Lindenhain an der Kapellenstraße gesammelt: Das Ausweichquartier für ausgelagerte Klassen bei Schulsanierungen hat sich inzwischen als Dauereinrichtung etabliert. Derzeit finden sich dort kaufmännische Berufsschulklassen aus der Theresienstraße und zwei Übergangsklassen der Grundschule am Kirchenplatz. Zuvor beherbergte es unter anderem Klassen der Rosenschule während der langwierigen Generalsanierung.

Keine dauerhaften Entspannung der Raumsituation hat auch das Räumen der Pfisterschule im Zuge einer Neuordnung des Schulsprengels gebracht. Der Altbau dient seither als Dependance für Einrichtungen, die unter akuter Raumnot leiden. Etwa die Fach- und Berufsoberschule. Außerdem beherbergt er zwei Übergangsklassen der Rosenschule und sogenannte Differenzierungsräume für Lerngruppen.

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