Fürther Rundfunkmuseum: Anfassen erwünscht!

11.8.2017, 11:00 Uhr
Fürther Rundfunkmuseum: Anfassen erwünscht!

Schilder mit der Aufschrift "Bitte nicht berühren" haben in dem alten Gemäuer aus der Pionierzeiten des Rundfunks Seltenheitswert. Umso mehr wird die Lust zur aktiven Auseinandersetzung geweckt. Und das von Kindesbeinen an. Schließlich sind es gerade die jungen Besucher, die dem Museum Zulauf bringen. Zu den Rennern gehören Kindergeburtstage.

Als Appetitanreger fungiert nicht nur das im Außenbereich neu möblierte Museumscafé mit seinem Angebot selbstgebackener Kuchen von Mitarbeiterin Petra Eva Kraft. Bei Museumsrallyes und an Experimentierstationen sammeln die Geburtstagskinder mit ihren Gästen spielerische Erfahrungen mit der technischen Entwicklung. Den Ansatz des Museumsgründers und langjährigen Leiters, Gerd Walter, eine Einrichtung zu schaffen, die alle Sinne anspricht und ans Herz geht, will man nach den Worten von Kulturreferentin Elisabeth Reichert in Ehren halten und weiterentwickeln. Dazu wird mit Hilfe des Museumsförderverein der Ausbau der Experimentierwerkstatt angestrebt.

Beim Kinderfest im April haben Jana Stadlbauer und ihr Team die verstärkte Nutzung dieser bislang nur notdürftig ausgestatteten Einrichtung schon einmal mit Erfolg ausprobiert. Einen weiteren Versuchsballon will man in der Langen Nacht der Wissenschaften am 21. Oktober starten. Bestückt ist die Werkstatt mit interaktiven Stationen. Aus Alltagsmaterialien und mit einfachen Handgriffen kann man hier technisches Gerät herstellen. Etwa Batterien aus Kartoffeln und Äpfeln.

Neue Medienwerkstatt

"Heruntergebrochen auf das Niveau von Laien", so Stadlbauer, kann man Löten lernen, eine Morsestation bauen und Radios reparieren. Das Hörspielstudio soll langfristig zu einer Medienwerkstatt ausgebaut werden. Damit will man der Entwicklung der digitalen Medien Rechnung tragen. Schon jetzt wird in einer Vitrine der Experimentierwerkstatt vor Augen geführt, wie viele historische Geräte ein modernes Smartphone heute ersetzen kann.

Bei besonderen Veranstaltungen unterstützen die Amateurfunker der Jugendtechnikakademie das Angebot der Experimentierwerkstatt. Das Raumkonzept ist in groben Zügen bereits ausgearbeitet. Es werden aber noch Sponsoren gesucht, die das Unternehmen finanziell voranbringen. Spender werden auf Wunsch mit Schildern in den Werkstatträumen gewürdigt. Tablets an den Versuchsstationen sollen zur Erfolgskontrolle der Experimente dienen. Auch neues Mobiliar ist nötig, um das Konzept umzusetzen. Für den künftigen Seminarraum wurde bereits eine Zwischenwand eingezogen, doch rechnet die Museumsleiterin mit der Fertigstellung der neuen Experimentierwerkstatt erst 2019. Dabei wäre ein früherer Zeitpunkt durchaus charmant. Denn nächstes Jahr begeht das Rundfunkmuseum sein 25-Jähriges Bestehen – parallel zur 200-Jahr-Feier der Stadterhebung Fürths.

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