Fürther Schüler geben Flüchtlingen Starthilfe

30.7.2016, 16:00 Uhr
Fürther Schüler geben Flüchtlingen Starthilfe

© Foto: Nick Merrick

Die Grundlage für ein friedliches Zusammenleben ist die Sprache. Das betonte Bürgermeister Markus Braun bei der feierlichen Übergabe einer Broschüre für in Fürth beheimatete Asylbewerber. Das 24-seitige Werk trägt den Namen „Kennst du schon . . . Fürth?“

In der Aula des Helene-Lange-Gymnasiums kamen zu diesem Anlass Schüler des Sozialzweigs der Schule und einige Flüchtlingsklassen der Martin-Segitz-Berufsschule zusammen. Vor der offiziellen Feier stand zuerst eine Spielstunde auf dem Plan. „Das dient als Eisbrecher, da die Flüchtlinge mit unserer Sprache noch nicht ausreichend vertraut sind“, sagte Hedwig Liegl. Sie ist Lehrerin am HLG und an dem Projekt beteiligt.

Mit Mensch ärgere dich nicht, Galgenmännchen und Reise nach Jerusalem vergnügten sich die Jugendlichen und kamen miteinander in Kontakt.

„Schwer sinnvoll“

„Ich finde die Aktion schwer sinnvoll. Allein, weil man so überhaupt mal ins Gespräch mit Flüchtlingen kommen kann. Davor hatte ich mich mit so jemandem noch nie unterhalten“, sagte beispielsweise ein Achtklässler. Die Weitgereisten erzählten von ihrem beschwerlichen Weg nach Deutschland, ihrem Leben vor der Flucht, aber auch davon, wie sie sich in der neuen Stadt zurechtfinden.

Für einige der Schüler war es jedoch nicht die erste Begegnung. Vor den Pfingstferien hatte ein Teil der HLG-Sozialklassen die Übergangsklassen der Berufsschule besucht. Durch den direkten Kontakt und die Unterstützung durch Mitarbeiter des Fürther Jugendberatungsdienstleisters elan konnten sich die Schüler ein Bild von den Nöten der Flüchtlinge machen und die Informationsbroschüre entsprechend unterfüttern.

Ob es darum geht, wie man zu Kleider- oder Lebensmittelspenden kommt, oder darum, wo die nächste Arztpraxis zu finden ist: Sämtliche Hinweise sind dank selbstgemalter Bilder und den deutschen Begriffen daneben anschaulich gestaltet. Tipps zur Arbeits- und Wohnungssuche oder zur Freizeitbeschäftigung sind ebenfalls enthalten, und um sich auch kulinarisch in Bayern heimisch fühlen zu können, stehen auf den letzten Seiten Kochrezepte für Kartoffelsalat und Obatzter.

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