Fürther Schulterschluss für Flüchtlinge

2.12.2016, 17:28 Uhr
Fürther Schulterschluss für Flüchtlinge

© Archivfoto: Frank Rumpenhorst/dpa

Als im Lauf des Jahres die Flüchtlingszahlen immer weiter stiegen und stiegen, und auch in Fürth sehr viele Menschen ankamen, nahmen sich die Service-Clubs ein Herz, Lions Club, Rotarier und Soroptimistinnen fanden sich erstmals zu einer gemeinsamen Aktion zusammen: „Deutsch für Flüchtlinge“ hieß das gemeinsame Projekt.

Dahinter stand die Erkenntnis: Sprache ist der wichtigste Schlüssel zur Integration. Unter Regie der städtischen Sozialreferentin Elisabeth Reichert, damalige Präsidentin der Soroptimistinnen, wurde zusammen mit dem Freiwilligenzentrum Fürth (FZF) die Umsetzung geplant. In jeder Flüchtlingsunterkunft sollten ehrenamtliche Sprachkurse aufgebaut werden. Und das gelang. Wichtigste Aufgabe waren die Akquise und die Schulung von Freiwilligen, ihre Ausstattung mit Lehrmaterial, die Absprachen in den Unterkünften, die Einteilung und Betreuung der Helfer.

Unterdessen organisierten die Clubs verschiedene Veranstaltungen, um auf das Projekt aufmerksam zu machen und Spenden zu sammeln – darunter die „Revue der Kulturen“, eine Benefizveranstaltung der Soroptimistinnen, ein Violinkonzert des Fürther Komponisten Uwe Strübing, organisiert vom Rotary Club, und ein Konzert der Windsbacher Sängerknaben, das der Lions Club ermöglichte.

20 Kurse

Auf diese Weise kamen stolze 18 000 Euro zusammen, die seit dem September und bis März 2017 in die Sprachförderung fließen. Das Freiwilligenzentrum konnte rund 100 Freiwillige gewinnen, die in 20 Kursen aktiv waren.

Größte Herausforderung sei aber nach wie vor die ständige Veränderung der Rahmenbedingungen, so die Verantwortlichen jetzt bei ihrer Bestandsaufnahme. So wurden 2015 immer neue Flüchtlingsunterkünfte eingerichtet und der Bedarf stieg.

Da 2016 das Angebot offizieller Integrationskurse ausgeweitet wurde, veränderte sich auch hier die Nachfrage nach ehrenamtlicher Hilfe. Die Tendenz geht nun Richtung Einzelförderung, Sprachtandems und Sprachförderung für neue Gruppen, wie Berufsschüler oder Mütter mit Kleinkindern.

Sozialreferentin Reichert betonte einmal mehr, sie sei stolz darauf, wie in Fürth mit Geflüchteten umgegangen wird. Dies sei auch den Serviceclubs zu verdanken, die auf diese Thematik aufmerksam gemacht und sich ihrer angenommen hätten. Auch in Zukunft wollen sie die Sprachförderung und weitere Projekte für Flüchtlinge unterstützen.

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