Fürther Tafel muss kämpfen

5.3.2009, 00:00 Uhr

Am 20. März wird in Roßtal im evangelischen Gemeindehaus die zehnte Tafel für Bedürftige eröffnet. Im Laufe des Jahres soll auch noch in Cadolzburg eine Ausgabestelle eingerichtet werden. «Danach ist aber Schluss», sagt Traudel Cieplik, die Vorsitzende des gemeinnützigen Fürther Tafel-Vereins, und fügt hinzu: «Mehr schaffen wir einfach nicht.»

Was ihr Sorgen macht, ist nicht nur die Arbeitsbelastung der rund 300 ehrenamtlichen Helfer. Seit geraumer Zeit schon nehme das Spendenaufkommen ab. Cieplik: «Die Geschäfte ordern weniger Ware, um weniger Ausschuss abschreiben zu müssen.» Das trifft die Tafel, die jene Lebensmittel erhält, die zwar noch in Ordnung sind, sich aber nicht mehr verkaufen lassen.

Wenn der Zulauf Bedürftiger – bedingt durch die Arbeitslosigkeit – weiter zunimmt, könnte die Tafel gezwungen sein, ihre zwei Mal wöchentliche Lebensmittelabgabe pro Kunde auf einen Termin zu reduzieren. Bereits jetzt versorgt die Tafel monatlich 6000 bis 7000 Bedürftige in Stadt und Landkreis.

Ältere verlieren Scheu

Dass die Schmerzgrenze der Armut erreicht ist, erkennt Cieplik vor allem am wachsenden Zulauf älterer Menschen. Ihre Scheu gegenüber dem Hilfsangebot nehme zusehends ab. Die Vereinschefin beklagt in diesem Zusammenhang, dass die Arge nicht genug über die Möglichkeiten der Grundsicherung informiere.

Skeptisch steht Cieplik privaten Lebensmittelspenden gegenüber, denn bei bisherigen Aktionen mussten große Mengen entsorgt werden, weil das Verfallsdatum der Ware überschritten war. Zukaufen darf die Tafel nach ihren Statuten andererseits auch nichts.