Fürther Winterdienst soll in Zukunft auch Radwege räumen

27.6.2018, 21:00 Uhr
Fürther Winterdienst soll in Zukunft auch Radwege räumen

© Archivfoto: Giulia Iannicelli

Das Thema gewinne an Bedeutung, sagte Tiefbauamtschef Hans Pösl jüngst im Bauausschuss, dem die Bilanz des Winterdienstes für die Saion 2017/18 vorgelegt wurde. Früher seien Fahrräder eingemottet worden, so Pösl, jetzt aber gebe es immer mehr Menschen, die auch in der kalten Jahreszeit aufs Auto verzichten und ihre Wege auf dem Rad zurücklegen. "Wir sollten uns bemühen", das zu unterstützen, meint er, auch wenn die Stadt rechtlich nicht zum Räumen der Radwege verpflichtet sei.

Baureferentin Christine Lippert ist ebenfalls überzeugt, dass sich die Mobilität der Bürger wandelt. Man müsse sich deswegen damit beschäftigen, ob man künftig "Hauptverkehrsradwege" mit der gleichen Priorität von Schnee befreien möchte wie die großen Verkehrsadern der Stadt. "Bisher haben wir das nicht gemacht."

Zu leisten sei dies allerdings nur, wenn der Winterdienst verstärkt werde – personell und mit Fahrzeugen. "Das hat finanzielle Auswirkungen, das müssen wir diskutieren", sagte Lippert, die die entsprechenden Anträge zu den Haushaltsberatungen 2019 stellen möchte. Ihr schwebt vor, dass der Winterdienst in der Saison 2019/20 eine "Radweg-Hauptachse" betreut. Vom Bauausschuss gab es einhellige Zustimmung.

Hiesige Radler werden den Schritt begrüßen. In den vergangenen Jahren hat ihre Zufriedenheit deutlich abgenommen: Beim bundesweiten Fahrradklima-Test des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) rangierte Fürth unter den Städten mit 100 000 bis 200 000 Bewohnern 2017 nur noch im hinteren Mittelfeld, auf Platz 23 von 38.

Den Winterdienst treiben derweil weiter Sorgen um seinen veralteten Fuhrpark um. Ein 22 Jahre alter Unimog müsse dringend ersetzt werden. Es sei weiter zwingend nötig, hieß es, dass die Stadt Mittel von 350 000 Euro für Ersatzbeschaffungen im Fuhrpark zur Verfügung stellt.

Mit 17 Volleinsätzen war die Mannschaft des Bauhofs im zurückliegenden Winter etwas mehr gefordert als in den vergangenen Jahren. Mit Ausnahme der Wochen Anfang Dezember und Mitte März sei es dennoch ein milder Winter gewesen.

2 Kommentare