Fürths Innenstadt erwacht aus der Lethargie

9.2.2015, 06:00 Uhr
Fürths Innenstadt erwacht aus der Lethargie

© Ralf Rödel

Im Zentrum wuchs seit dem Sommer 2013 nicht nur die Neue Mitte in die Höhe. Auch die Most-, Hall- und Friedrichstraße veränderten sich, vor allem gastronomisch gewann Fürth dazu. Das Kaffeehaus Pillipp und das Café Friedrichs haben aufgemacht, in der Moststraße wurden das Restaurant Penelope und das Café am Park aufwendig umgestaltet.

Der Blumenladen Villa Rosa ist das jüngste Beispiel: Nach einer Sortimentserweiterung (Salate, Joghurt) hat man jetzt den Verkaufsraum aufgefrischt. Der Tresen ist nach vorne gewandert, die Wände bekamen einen hellen Anstrich, der Laden hat sich nach hinten vergrößert. „Ja, sicher war die Neue Mitte ein Anreiz für die Investition“, bestätigt Verkäuferin Julia Landsrath. Außerdem sei der Mietvertrag eben erst verlängert worden. „Wir möchten uns natürlich ansprechend präsentieren, wenn der Ansturm auf die Innenstadt kommt“, sagt Landsrath.

„Das wird alles sehr gut sein für Fürth“, ist sie sich sicher – und hofft, dass die neuen Kunden auch den Weg in ihren Laden finden. Schließlich mussten sie und ihre Kollegin – wie die benachbarten Geschäfte – eine lange Durststrecke überstehen. Seit fast zwei Jahren gehören Lärm und Staub von der nahen Baustelle zum Alltag.

„Alle Einzelhändler warten jetzt gespannt darauf, dass es endlich losgeht“, beschreibt die Fürther Innenstadtbeauftragte Karin Hackbarth-Herrmann die Stimmung. Die Ladenbesitzer, sagt sie, mussten nicht nur finanzielle Einbußen wegstecken. Dass – auch wegen des Bedeutungsverlusts des City-Centers – immer mehr Kunden fernblieben, habe manche persönlich getroffen.

Darauf, dass ein schöneres Ambiente zum Kauf animiert, setzt nun auch die Buchhandlung Genniges in der Schwabacher Straße. Ende Februar schließt sie für einige Tage. Nach 24 Jahren sei es nötig, frischen Wind in den Laden zu bringen, sagt Inhaber Jürgen Reichert. Boden, Beleuchtung, Regale — alles wird neu gemacht.

Dass die Filiale fast zeitgleich mit den ersten Geschäften der Neuen Mitte (12. März) wieder öffnet, sei jedoch „reiner Zufall“, so Reichert. Die Renovierungsarbeiten stünden nicht im direkten Zusammenhang.

Neu ist ab März auch der Name: Genniges heißt dann Hübscher — so wie vier weitere Filialen in Ober- und Unterfranken, die Jürgen Reichert und Michael Genniges gehören. Reichert blickt erwartungsvoll in die Zukunft: „Seit ihrer Umgestaltung war die Fußgängerzone ja schon recht attraktiv“, findet er. Wenn jetzt neue Läden kommen, hofft er, werden weniger Fürther ihre Besorgungen in den Nachbarstädten erledigen.

Das wünscht man sich auch bei WMF und im Bekleidungsgeschäft Vero Moda in der Breitscheidstraße. Beide wollen ebenfalls attraktiver werden. WMF plant im Laufe des Jahres einen Umbau. Bei Vero Moda denkt man sogar über eine Vergrößerung des Ladens durch einen Anbau im Hinterhof nach.

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