Fürths Stadtrat gibt grünes Licht für Markt auf der Bustrasse

17.12.2015, 11:00 Uhr
Fürths Stadtrat gibt grünes Licht für Markt auf der Bustrasse

© Hans-Joachim Winckler

In den Beschlusstext wurde auf Antrag der SPD allerdings noch eingebaut, was ursprünglich nur in den Erläuterungen gestanden hätte: dass in den Grünflächen der Anlagen „keine Buden, Stände oder Ähnliches“ aufgestellt werden dürfen und dass der Erhalt der stattlichen Bäume im kleinen Park „oberste Prämisse“ bleibt.

Damit reagiert man auf die Befürchtungen von Kritikern, es könnte auf längere Sicht nicht bei der Nutzung der befestigten Flächen im Eingangsbereich rund um Spiegelsäule und Musikpavillon bleiben. Das Marktgeschehen, so der erklärte Wille der Kommune, soll sich ohnehin hauptsächlich „im Straßenraum“ zwischen Freiheit und Anlage abspielen.

Insgesamt peilt die Stadt ein erheblich größeres und attraktiveres Angebot als bisher an: mit 15 bis 25 Ständen, mehr Vielfalt und gastronomischen Ergänzungen. Anders, betonte Wirtschaftsreferent Horst Müller mit Blick auf das üppige Frischesortiment der nahen City-Lebensmittelmärkte noch einmal, sei ein Wochenmarkt nicht mehr konkurrenzfähig – an welchem Standort auch immer.

Die Seitentrakte des Bahnhofplatzes, die der Verein „Wir sind Fürth“ ins Spiel gebracht hatte, bieten nach Müllers Ansicht nicht genügend Raum für ein derartiges Konzept. Zudem hätten sich die derzeitigen Händler vor der Sitzung auf Nachfrage der Stadt erneut fast einhellig für den Umzug in die Breitscheidstraße ausgesprochen.

Die Grünen stimmten (zusammen mit zwei Vertretern der SPD und einem der Freien Wähler) dennoch gegen den Standort. Kamran Salimi beklagte, dass keinerlei Machbarkeitsstudie vorliege und „keine einzige Zahl“, dass die zugesagte Bürgerbeteiligung nicht stattgefunden hat und dass der Markt weiterhin drei Wochen wegen der Kirchweih weichen muss – was man bei der Lösung Bahnhofplatz vermieden hätte. Seine Fraktionskollegin Waltraud Galaske wandte sich gegen jegliche „Kommerzialisierung“ der Grünanlage. Eine Botschaft, die auch einige Besucher der Sitzung auf Protesttafeln kundtaten.

„Guten Mutes“

Als akzeptablen Kompromiss sieht hingegen die CSU den neuen Marktstandort, so deren Sprecher Dietmar Helm; SPD-Fraktionschef Sepp Körbl bekannte, die große Mehrheit seiner Genossen habe sich trotz „leichter Zweifel“ überzeugen lassen. Man sei „guten Mutes“, dass der Markt an dieser Stelle „zur Erfolgsgeschichte wird“.

In den nächsten Monaten soll nun eine detaillierte Planung ausgearbeitet werden, die Finanzierung, Wirtschaftlichkeit sowie Zahl der potenziellen Beschicker abklopft und Fragen der Gestaltung umfasst. Er könne keine Garantie dafür geben, dass die Bemühungen von Erfolg gekrönt sind, räumte Wirtschaftsreferent Müller ein. Er plädierte jedoch dafür, „jetzt nicht kleinmütig“ zu sein. Das Ergebnis müsse deutlich mehr hermachen, als es der Fürther Markt bis dato tat, dabei aber „eine gesunde Größe“ behalten, die zu Fürth passt.

Gelinge dies nicht, sei das indes keine Beinbruch, findet OB Thomas Jung. „Dann machen wir’s halt anders“, befand er lapidar. Es handle sich beim Wochenmarkt schließlich nicht – wie etwa im Fall Neue Mitte – „um eine irreversible Entscheidung von gigantischer Tragweite“.

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