Fürths Fußballfans sammeln für Flüchtlinge

17.9.2014, 11:00 Uhr
Fürths Fußballfans sammeln für Flüchtlinge

© Fischer

Der Zeitpunkt hätte nicht besser sein können: Diesen Montag bezogen die ersten Asylbewerber den Komplex des ehemaligen Möbelhauses Höffner in Ronhof. Für viele Menschen wird das globale Kriegsgeschehen dadurch auch in Form von Flüchtlingen vor der eigenen Haustür sichtbar.

Verglichen mit früheren Hilfsaktionen der Fans zugunsten der Wärmestube sei das Thema Asyl freilich „hochsensibel“, meint Mario John von Stradevia. „Wir wollen die Menschen deshalb aufklären und ihnen zeigen, wofür sie spenden.“

Eingeladen hatten die Organisatoren zu diesem Zweck Franz Ganster, der seit über 20 Jahren Flüchtlingsberater der Caritas ist. Ganster hatte sich vor einiger Zeit an die Gruppe gewandt und eine Zusammenarbeit angeregt. Exemplarisch zeigte er nun die häufigsten Ursachen für Flucht auf und gab den meist jungen Menschen im Vereinsheim der Sportfreunde Ronhof zu bedenken, dass „niemand freiwillig seine Heimat verlässt“. Für jede Flucht gebe es Gründe, Ziel sei stets ein besseres und sorgenfreies Leben.

Nachdenklich stimme ihn, wie die Gesellschaft in Fragen der Asylpolitik auseinanderdrifte. Erfreulichen Phänomenen wie der Hilfsaktion der Fußballfans stehe eine Vielzahl an Menschen gegenüber, die Flüchtlinge extrem kritisch betrachten.

Christjan Böncker vom Fürther Fanprojekt lobte das Projekt: „Die Thematik betrifft die Stadt unmittelbar, und es ist aus meiner Sicht enorm wichtig, die dahinter stehenden Mechanismen zu begreifen.“ Ähnlich äußerte sich Ganster, der den Organisatoren für ihren Einsatz dankte.

Mit dem gesammelten Geld sollen unter anderem die neuen Räumlichkeiten der Caritas gestaltet und anfallende Kosten gedeckt werden.

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