Ganz großes Kino

8.7.2013, 00:00 Uhr
Ganz großes Kino

© Gerd Axmann

Mozarts Klarinettenkonzert A-Dur KV 622 gilt als eines der schönsten Instrumentalkonzerte überhaupt. Und diesem hohen Anspruch wurde Adrian Krämer, der das Adagio spielte, in beeindruckender Weise gerecht. Mit tiefem Ausdruck, die Sechzehntelfiguren in den ruhigen Melodienfluss eingebettet, bot er eine überzeugende musikalische Leistung, zu der die hereinbrechende Sommernacht einen stimmungsvollen Hintergrund bildete.

An der Wende zum 20. Jahrhundert entstanden die Orchestersuite zu Ibsens Drama „Peer Gynt“ und die Enigma-Variationen von Edward Elgar. Hier die Szene „In der Halle des Bergkönigs“, in der Dirigent Bernd Müller seine Musiker in einem furiosen accelerando zu einer fulminanten Leistung antrieb, dort als Gegensatz das Bild „Nimrod“, die 9. Variation dieses Werkes, klangschön und mit tiefem Ausdruck interpretiert.

Mit Moritz König, der als Konzertmeister fungierte, glänzte ein weiterer Solist des Orchesters in dem Hauptthema des Films „Schindlers Liste“ als junger Itzak Perlman aus dem Filmoriginal, klangschön und geschmeidig im Ton mit ausdrucksvollem Spiel. Eine gewaltige Herausforderung für das Orchester in einem doch ungewohnten Genre waren drei Sätze aus der Filmmusik zu „Star Wars“ in perfekter Rhythmik und mächtigem Klangvolumen als programmatischer Höhepunkt und Abschluss. Im Western „Die glorreichen Sieben“ agierte Streichhölzerchef Bernd Müller stilgerecht mit Cowboyhut, effektvoll erklang das Medley aus James-Bond-Filmen, und in der Filmmusik zu „Herr der Ringe“ durften die Musiker mit prächtigem Orchesterklang auftrumpfen.

Der Anfang des Konzerts war dem Vor- und Nachwuchsorchester vorbehalten, die mit „Pippi Langstrumpf“ die zahlreichen jugendlichen Konzertbesucher begeisterten und in „Fluch der Karibik“ von den Schlagwerkern der „Großen“ großartig unterstützt wurden. Oberbürgermeister Thomas Jung hatte in seiner Begrüßung Bernd Müller und seine Jungen Fürther Streichhölzer als musikalisches Aushängeschild der Stadt Fürth bezeichnet. Die Tücken der Technik bei einem Freiluftkonzert meisterten Musikschulleiter Robert Wagner und sein Team, denen Bernd Müller für ihre engagierte Unterstützung dankte. Und mit der Zugabe „In der Halle des Bergkönigs“ von Edvard Grieg hieß es dann doch „Hollywood goes Klassik“.

 

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