Geheimtipp Wendsdorf: Alles selbstgemacht fürs große Fest

GROSSHABERSDORF - „Gla, schee und einfach b’sonders“ – das ist der Adventsmarkt in Wendsdorf, der am 11. Dezember von 11 bis 18 Uhr die Vorfreude aufs Fest anheizt. Seit Wochen wird im Dorf gebastelt, gestrickt, gewerkt und eingekocht. Schließlich soll am dritten Adventssonntag „an Haufn selbergmachta Woar“ angeboten werden.

„Uns geht es hier nicht um den Kommerz“, sagt Christine Filmer, die tatkräftig die Idee des vorweihnachtlichen Treibens mitträgt. In Wendsdorf, einem Ortsteil des etwa drei Kilometer entfernt liegenden Großhabersdorfs, zählt, was die Wochen vor Weihnachten besonders macht. Ruhe und Besinnlichkeit, zum Beispiel. Und nicht zuletzt natürlich die Freude am Beisammensein.

Das gelingt vielleicht deshalb alle Jahre wieder, weil der Wendsdorfer Adventsmarkt Gemeinschaftssache ist. 93 Menschen leben hier, viele engagieren sich für diesen Tag. Dazu gehört unter anderem auch, dass man zusammen die Besen und Laubrechen zur Hand nimmt und das Dorf herausputzt. Zuvor wurde fleißig gearbeitet, damit die Stände mit Marmeladen, Schmuck, Gestricktem wie warmen Socken in vielen Größen, Wurstwaren oder Brotaufstrichen bestückt werden können. Was hier angeboten wird, ist selbstgemacht – so lautet die Regel.

Zum siebten Mal wird nun der Adventsmarkt im ganzen Dorf sowie im und am Gasthaus Oheimer aufgebaut. Wer sich aufwärmen möchte, hat dazu im Feuerwehrhaus bei Kuchen und Kaffee Gelegenheit. „Die Idee, so etwas überhaupt zu machen, kam im Arbeitskreis Dorferneuerung auf“, erinnert sich Christine Filmer. Die 59-Jährige hatte zuvor schon mit ihrem Mann Raymund das Aussuchen eines Weihnachtsbaums aus der eigenen Bio-Plantage adventlich gestaltet. Auch jetzt ist ihr Hof wieder geschmückt und vorbereitet. Hier wird ein Lagerfeuer prasseln, Kerzen können gezogen werden.

Mit dem Erlös aus ihren persönlichen Mitmach-Angeboten auf ihrem Hof unterstützt Christine Filmer ein Ziel, das ihr am Herzen liegt: „Dieses Geld geht als Spende in den Süd-Kongo, dort gibt es in der Provinz Katanga ein Frauenprojekt, das durch Weiterbildung Perspektiven für das Leben dort gibt.“ Im vergangenen Jahr waren auf diese Weise mehr als 1000 Euro zusammengekommen, die Christine Filmer dem Projekt im Kongo zur Verfügung stellen konnte. Sie selbst war schon drei Mal vor Ort und brachte ihr Wissen als Ernährungswissenschaftlerin im Unterricht für die Frauen ein.

In Wendsdorf wird am Sonntag auch ein stimmungsvolles Programm die Besucher vorweihnachtlich stimmen. Der Posaunenchor Bürglein übernimmt die Eröffnung um 11 Uhr, ab 13 Uhr wird zum Beispiel eine Märchenerzählerin ihr fantasiereiches Garn spinnen, außerdem kann man sich im Bogenschießen üben. Gegen 14.30 Uhr tritt der gemischte Chor Gottmannsdorf auf, um 15 Uhr bittet die Kirchengemeinde zu einer Besinnung zum Advent. Heiß geht es zum Abschluss um 17 Uhr zu, wenn in der Dunkelheit ein Feuerspucker seine Kunst zeigt.