Gehen Seukendorf die Krippenplätze aus?

24.2.2017, 13:00 Uhr
Gehen Seukendorf die Krippenplätze aus?

© Hans-Joachim Winckler

Um der absehbaren Versorgungslücke entgegenzuwirken, würde die Verwaltung im Auftrag des Gemeinderates mit der Planung einer neuen Krippe beginnen. Der Bau einer zweigruppigen Einrichtung mit Option auf Erweiterung sollte den erhöhten Bedarf abdecken, hieß es aus der Kreisbehörde.

Doch dieser Argumentation folgten die Mitglieder des Gemeinderates nicht. Denn: Zum einen gab es in den vergangenen Jahren nie eine Warteliste für die Krippenplätze, alle Kinder konnten untergebracht werden. Zum anderen gibt es, ist das Baugebiet "Am Veitsbronner Weg" fertiggestellt, im Gemeindegebiet kaum mehr Raum für weitere Wohnhäuser. Eine Nachverdichtung im Ortskern wäre zwar denkbar, aber nur eingeschränkt. Der Gemeinderat fragte die Verwaltung daher: Wächst die Bevölkerung in Seukendorf wirklich noch so stark, dass ein Neubau nötig ist?

Eine Bedarfsplanung zur Bevölkerungsentwicklung und den benötigten Krippenplätzen besteht zwar schon, eine Bauplanung wurde aber noch nicht begonnen. Der Gemeinderat wollte sich nun nicht auf eine konkrete Planung festlegen — auch aus finanziellen Gründen.

Das Gremium drängte darauf, zunächst andere Optionen zu prüfen. So sei etwa zu klären, ob auch ein anderer Träger eine Krippe bauen könnte oder ob eine Zusammenarbeit mit Nachbarkommunen denkbar wäre. Auch vor dem Hintergrund, dass der Kindergarten vor noch nicht allzu langem um eine Krippe erweitert worden ist, wollte der Gemeinderat einem Neubau zum jetzigen Zeitpunkt nicht zustimmen.

Noch alle Optionen offen

Bisher steht Seukendorf nicht unter Druck, aber wenn Kinder keine Plätze bekommen, muss eventuell die Gemeinde für deren Unterbringung in anderen Krippen aufkommen. Dennoch: Vorerst sind alle Optionen offen. Der Gemeinderat beauftragte deshalb die Verwaltung, die Planungen entsprechend des prognostizierten Bedarfs weiterzuführen. Geprüft soll dabei auch werden, ob sich andere Träger als die Gemeinde Seukendorf selbst anböten und ob Kooperationen mit Nachbarkommunen infrage kämen.

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