Glück im Regen: Die Wanderreporterin trifft Lurchi

31.8.2017, 19:59 Uhr
Leuchtend gelb gefleckt und eine Rarität: Der Feuersalamander ist an seiner unverwechselbaren Zeichnung gut zu erkennen.

© Viola Bernlocher Leuchtend gelb gefleckt und eine Rarität: Der Feuersalamander ist an seiner unverwechselbaren Zeichnung gut zu erkennen.

"Die Frösche sind alle abgetaucht", sagt Günter Schirmer, der seit 2000 Obmann für das Freiland-Aquarium und -Terrarium der Naturhistorischen Gesellschaft (NHG) am Ortsrand von Stein ist. Er kennt das rund 4000 Quadratmeter große Gelände wie kaum ein anderer, ist er doch schon seit 45 Jahren mit dabei, als Jugendlicher fing er an.

Über die Jahre hat er die Gewohnheiten der Tiere kennengelernt. Die Frösche hauen bei Regen eben ab, bei Sonnenschein wären sie aktiver. Auch die Sumpfschildkröten haben keinen Bock und haben sich verzogen. Die Würfelnatter allerdings zieht munter ihre Kreise in ihrem Aquarium. Unter ihr und neben ihr sitzt die Sumpfschildkröten-Nachzucht und glotzt die Besucherin an. Denn die Jungtiere dürfen noch nicht ins Freiland, zu groß ist die Gefahr, dass etwa ein Waschbär sie angelt – was durchaus vorkam, bis die Flohzüchter einen Elektrozaun installierten.

+++ So war Violas vierter Tag als Wanderreporterin +++

Flohzüchter, so werden die Leute von der Naturhistorischen Gesellschaft von den Steinern noch heute genannt. Das kommt noch aus den Anfangszeiten des Aquariums, als die NHG 1925 das von einem Bächlein durchflossene Gelände kaufte. Damals staute man kleine Weiher auf, um dort Futter für die in den Aquarien in Nürnberg ausgestellten Fische zu züchten – also eben Wasserflöhe und anderes Kleingetier.

Später kamen die Aquarien hierher nach Stein und über die Jahre entwickelte sich das Areal zu einem großen Schaugelände, auf dem man die Tiere beobachten kann. In den 1970ern erlebte das Aquarium einen Boom, man wollte den Stadtmenschen die Natur wieder nahebringen, erzählt Schirmer. Das ist heute aktueller denn je. Rund 30.000 Besucher kommen jährlich und das, obwohl das Gelände nur in den Sommermonaten und nur am Wochenende geöffnet ist.

Manchmal, da lohnt sich auch ein Besuch bei Regen, denn es gibt auch noch die Aquarien, in denen zum Beispiel ein riesiger Hecht vollgefressen auf dem Grund liegt, sein Futter schwimmt um ihn herum. Und besonders eine Tierart liebt den Regen: die Feuersalamander. Auch an diesem Tag krabbeln sie durchs Terrarium. Glück für die Wanderreporterin, denn bei Sonnenschein sieht man sie nie. Das weiß Schirmer ganz genau.

Verwandte Themen


Keine Kommentare