Goldrichtige Talente gibt es nicht nur in London

28.7.2012, 22:00 Uhr
Goldrichtige Talente gibt es nicht nur in London

© Hans-Joachim Winckler

Boxen, Beachvolleyball, Badminton — genau 26 Sportarten stehen auf dem Programm der Sommerspiele in London. Einparken fehlt auf der Liste der goldverdächtigen Disziplinen. Nicht schlimm, viel wichtiger ist nämlich, dass Selina Dirscherl diese Kunst beherrscht: „Das kann ich wirklich richtig gut“, lacht die 20-Jährige, die eine Ausbildung zur Industriekauffrau macht. Wie man einen Opel Corsa perfekt in eine Mini-Parklücke bugsiert, hat sie mit dem Start der Berufsschule gelernt: „Dort sind die Stellplätze sehr knapp.“ Ihr Rezept: „Mit viel Gefühl rangieren.“

Goldrichtige Talente gibt es nicht nur in London

© Hans-Joachim Winckler

„Ich kann gut lernen“, sagt Sven Großhauser. Der 21-Jährige absolviert ein Duales Studium, das heißt, dass er neben einem betriebswirtschaftlichen Studium auch noch eine Bankausbildung macht. Seine Fähigkeit, sich konzentriert den nötigen Wissensstoff anzueignen, hilft ihm natürlich bei den Prüfungen. „Ich bin aber auch ehrgeizig und habe immer das Ziel, gut zu sein“, sagt Sven: „Dazu kommt, dass mir das Lernen Spaß macht. Ich bin sehr zufrieden mit meinem Studium.“

Goldrichtige Talente gibt es nicht nur in London

© Hans-Joachim Winckler

Auch Mischa Jung hat sich mit Freunden zum Baden getroffen. Der 17-Jährige hat gerade seinen Abschluss an der Leopold-Ullstein-Realschule gemacht und geht ab Herbst zur FOS. Bei der Frage, worin er richtig gut ist, hilft ihm Franziska Gesell gerne: „Mischa kann prima verspannte Nacken massieren“, lobt sie. Auch Franziska hat den Schulabschluss in der Tasche und startet bald eine Ausbildung zur Bankkauffrau. Mischa weiß im Gegenzug, was ihre Königsdisziplin ist: „Sie kann toll tanzen, Walzer zum Beispiel.“ Franziska nickt, stimmt, sie tanzt sehr gerne: „Aber mir ist Rumba noch lieber.“

Spitze im Verkaufen

Ein ungewöhnliches Instrument wurde für Christoph Kühn zu etwas Besonderem: „Durch Zufall habe ich die Ukulele entdeckt und war direkt begeistert.“ Seither spielt der 16-Jährige, der das Helene-Lange-Gymnasium besucht, auf dem gitarrenähnlichen Zupfinstrument aus Hawaii „alles, was derzeit in den Charts steht“. Sein Lieblingssong? „Das ist gerade ,Hey Soul Sister’ von Train.“ Kreativ zu sein, ist auch Gabriele Spinola wichtig. Der 16-Jährige zeichnet gerne: „Ich mag Porträts, aber auch Mangas, beim Zeichnen gefällt mir eigentlich einfach alles.“

Ein Talent, das goldrichtig ist? Serdar Elik muss gar nicht lange nachdenken: „Ich kann alles verkaufen“, sagt der 44-jährige Pächter einer Tankstelle in Oberasbach schmunzelnd. „Als ich einmal hungrig war, habe ich mir zum Beispiel ein ganz frisches, schönes Sandwich gemacht, ganz fein. In dem Moment kamen zwei Männer herein und meinten, sie hätten auch großen Appetit, also habe ich meine Sandwichs für einen Unkostenbeitrag verkauft.“

Serdar Elik ist mit Kemal Kudal ins Fürther Freibad gekommen, die beiden sind seit 30 Jahren gute Freunde. Kudal, Tankstellenpächter aus Nürnberg, weiß ebenfalls auf Anhieb, was ihn besonders auszeichnet. Lächelnd verrät der 48-Jährige: „Ich bin sehr kontaktfreudig, das gefällt mir sehr gut.“ Er fühle sich als Weltbürger: „Deshalb will ich auch multikulti leben.“ Reisen ist Kemal Kudals großes Hobby: „Es ist doch großartig, andere Menschen aus allen möglichen Nationen kennenzulernen.“

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