Golfpark: Anwohner sorgen sich um Bäume

20.3.2019, 21:00 Uhr
Golfpark: Anwohner sorgen sich um Bäume

© Foto: Wolfgang Händel

Der von 325 Anliegern unterzeichnete Appell hat bereits Wirkung gezeigt. Bei der Beratung in der jüngsten Bauausschusssitzung versprach Oberbürgermeister Thomas Jung: "Wir werden bei jedem Bauvorhaben ein Auge auf den Baumschutz werfen." Auf einen Antrag der Grünen hin sicherte der OB zu, dass auch die Stadträte im Bau- oder Umweltausschuss über jedes Projekt informiert werden.

Weil es für das zur Vermarktung bestimmte Areal zwischen Flugplatzstraße und Hans-Mangold-Straße keinen Bebauungsplan gibt, muss über jedes Bauvorhaben separat entschieden werden. Die Bauherren können dabei auf keine Zugeständnisse eines Bebauungsplans setzen.

Was die Anwohner beunruhigt, sind ihre Erfahrungen mit früheren Bauprojekten im Wohn- und Gewerbegebiet am Fürther Golfplatz neben dem Solarberg. "Wie dabei ins Grün eingegriffen wurde, das war schon beängstigend", sagt der Musiker Thomas Jugl, einer der Initiatoren der Petition. Aktuell bereitet die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben die noch nicht wiederbesiedelten Restflächen ihres Grundstücks zur Vermarktung vor. Altbauten werden abgerissen, versiegelte Flächen vom Belag befreit.

Im Rahmen des Weiterverkaufs und der Neubebauung befürchten Jugl und seine Mitstreiter Zugeständnisse an die neuen Grundstückseigentümer für Eingriffe in den Grünbestand. Nicht nur durch die Zusage, dass über jedes Bauvorhaben in kommunalen Gremien beraten werden soll, sieht Grünen-Sprecher Harald Riedel aber gute Chancen für einen Erhalt der alten Bäume. Auch ihre Konzentration auf der Grundstücksgrenze erleichtert in seinen Augen den Schutz.

Für zusätzliches Grün

Ein konkretes Bauvorhaben steht zwar noch nicht zur Debatte, doch die Anlieger agieren nach dem Motto "Wehret den Anfängen". Sie machen sich in ihrer Petition auch für eine Ergänzung des Baumbestands durch Büsche oder weitere Bäume stark, die eine grüne Pufferzone zwischen den unterschiedlich genutzten Bereichen bilden und die Geländestufe dort stabilisieren könnten.

Ein drei Meter breiter Grünweg entlang dieser Pufferzone könnte die Versorgung der Bäume ermöglichen und auch als Fuß- und Radweg zwischen der Käthe-Brand-Straße und dem bereits angelegten Weg von der Flugplatzstraße zur Wendeschleife der Hans-Mangold-Straße dienen.

Für die alten Bäume setzen sich die Anwohner nicht nur aus ästhetischen Gründen ein, sondern auch weil sie sich von ihnen gute Luft bei zunehmender Verkehrsbelastung versprechen. Grundsätzlich würden die Bäume den Erholungswert des Geländes für die hier lebenden Menschen erhöhen.

Gegen die Ansiedlung weiterer Firmen hat Jugl prinzipiell gar nichts einzuwenden. Sie soll jedoch naturverträglich geschehen. "Mit Ersatzpflanzungen auf Ausgleichsflächen können Baumfällungen nicht aufgewogen werden", sagt der auch um den Klimaschutz besorgte Fürther.

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