Großbrand macht 16 Fürther wohnungslos

23.12.2012, 14:01 Uhr
Blick auf den Dachstuhl des Hauses am Samstagvormittag. Bis auf Weiteres müssen sich die Bewohner kurz vor Weihnachten eine andere Bleibe suchen.

© ToMa Blick auf den Dachstuhl des Hauses am Samstagvormittag. Bis auf Weiteres müssen sich die Bewohner kurz vor Weihnachten eine andere Bleibe suchen.

Um 21.51 Uhr alarmierte ein Anwohner die Feuerwehr. Nur zwei Minuten und 42 Sekunden später war der Löschzug der Fürther Berufsfeuerwehr am Unglücksort. Der vordere Dachstuhl des viergeschossigen Gebäudes aus dem Jahre 1885 stand zu diesem Zeitpunkt bereits in hellen Flammen. „Auch im Hinterhof brannte es und wir hatten Schwierigkeiten, den Brandherd auszumachen“, berichtet Einsatzleiter Michael Weilgony.

Der Versuch eines Innenangriffs musste nach kurzer Zeit wegen der starken Hitzeentwicklung abgebrochen werden. Also wurde das neu gedeckte Dach aufgebrochen und die Flammen wurden von der Drehleiter aus bekämpft. Der Brand war so gewaltig, dass es rund eine Stunde dauerte, bis die Flammen gelöscht waren. 

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Insgesamt 50 Feuerwehrmänner, davon 36 mit Sauerstoffmasken kämpften gegen das Großfeuer. Ihr Hauptaugenmerk galt zunächst den Bewohnern, die sich unverletzt ins Freie retten konnten und vorübergehend in einem Linienbus der VAG Aufnahme fanden. Weil befürchtet wurde, dass die Flammen auf das Nachbarhaus Nummer 3 – ebenfalls ein Altbau mit brandgefährdetem Holztreppenhaus – übergreifen könnten, wurde auch dieses Gebäude evakuiert. Hier traf es neun Menschen, die aber um 1.30 Uhr in ihre Wohnungen zurückkehren konnten, nachdem die akute Gefahr gebannt war.

Dachstuhl stürzt ein

Im Laufe der Löscharbeiten brach der Dachstuhl zusammen und stürzte teilweise zu Boden. Dabei wurden auch geparkte Fahrzeuge beschädigt. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr konnten jedoch ein Übergreifen der Flammen auf die angrenzenden Gebäude verhindern. Weniger gefährdet als die Nummer 3 war laut Weilgony wegen des besseren Brandschutzes die Nummer 7.

Großbrand macht 16 Fürther wohnungslos

© ToMa-Fotografie

Das schwer geschädigte Gebäude Nummer 5 ist bis auf weiteres unbewohnbar.  Der Kriminaldauerdienst hat noch in der Nacht die Ermittlungen aufgenommen. Angaben zur Brandursache können bislang noch nicht gemacht werden. Laut Weilgony war der Dachboden als Lagerraum und Werkstatt genutzt. worden.

Bis in den Samstagvormittag hinein kämpften die Wehrmänner mit den Brandfolgen. Durch die enorme Löschwassermenge hatten sich die Fehlböden derart vollgesogen, dass sie abgestützt werden mussten. Das Technische Hilfswerk stützte auch den Giebel zum Nachbarhaus ab, damit er nicht einstürzen konnte. Von der Nürnberger Feuerwehr wurde ein Kran und ein Muldenkipper ausgeliehen, um den Brandschutt wegschaffen zu können.

Die wohnungslos gewordenen Bewohner konnten laut Weilgony alle bei Verwandten oder Freunden unterkommen. Übers Weihnachtswochenende hätten sie notfalls auch in Hotels einquartiert werden können. Nach den Feiertagen kümmert sich im Bedarfsfall das städtische Sozialamt um eine neue Bleibe für die Menschen.

Da die Nürnberger Straße und die Goethestraße während der Löscharbeiten mehrere Stunden lang gesperrt waren, kam es zu Verkehrsbehinderungen. Auch am Samstagnachmittag dauerte der Einsatz noch an. Auch um die Reste des Dachstuhls abzutragen, war die Feuerwehr mit schwerem Gerät angerückt.

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