Großbrand in Recycling-Firma: Kripo hat neue Ergebnisse

2.10.2018, 05:27 Uhr
Großbrand in Recycling-Firma: Kripo hat neue Ergebnisse

© Claudia Ziob

Ganz exakt beziffern lasse sich die Schadenssumme immer noch nicht, sagte eine Sprecherin des Unternehmens auf Nachfrage der Fürther Nachrichten. Aber man gehe von einem Schaden im siebenstelligen Bereich aus.

Das Feuer war am 19. August, einem Sonntag, auf dem Außengelände der Firma ausgebrochen, die sich um die Entsorgung und das Recycling verschiedenster Materialien kümmert. In den vergangenen Wochen haben die Spezialisten der Fürther Kripo nach der Brandursache gesucht. Sie halten es für wahrscheinlich, dass sich an dem heißen Tag ein Gegenstand in der im Freien lagernden Abfallmenge selbst entzündet hat. Was genau es war, könne nicht mehr festgestellt werden, sagt ein Polizeisprecher.

Bei Veolia vermutet man, dass sich ein "Fehlwurf" in den Gelben Säcken befand, beispielsweise eine Spraydose, die wegen der Hitze explodiert sein könnte. Die Flammen breiteten sich rasch aus und erfassten auch eine angrenzende Halle des Unternehmens. Die Rauchsäule war bis nach Nürnberg zu sehen und lockte  – zahlreiche Gaffer an. Ihre geparkten Autos behinderten Feuerwehren bei der Anfahrt.

Die Fürther Berufsfeuerwehr hatte die Dimension des Brandes rasch erkannt und Kollegen aus Erlangen und Nürnberg sowie die Freiwilligen Feuerwehren zur Unterstützung angefordert. Insgesamt 182 Kräfte waren im Einsatz: "Wir haben alle gebraucht", sagt Berufsfeuerwehrchef Christian Gußner am Tag danach.

Enorme Rauchentwicklung

Die enorme Rauchentwicklung hatte verhindert, dass die Einsatzkräfte schnell zum Brandherd vorstoßen konnten. Erst nach drei Stunden war die Gefahr gebannt. Schon da war klar, dass sich das aufwendige Nachlöschen bis tief in die Nacht ziehen würde. Mit Baggern und Radladern mussten die Abfallhaufen, die Feuer gefangen hatten, auseinandergerissen werden. Beschäftigte von Veolia halfen dabei. Jede Portion musste sorgfältig abgelöscht werden, um sicherzugehen, dass sich nicht irgendwo tief unter der verschmolzenen Kunststoffoberfläche Glutnester befinden.

Da auch Gebäude beschädigt wurden, konnte Veolia den Betrieb bisher nicht wieder aufnehmen. Wie die Sprecherin bestätigt, kann am Standort an der Hafenstraße derzeit nicht gearbeitet werden. Die Instandsetzungsmaßnahmen brauchen noch Zeit. Man gehe davon aus, dass der Betrieb hier erst im Jahr 2019 wieder anlaufen kann. Alle Mitarbeiter des Standorts blieben weiterhin bei Veolia beschäftigt.

Die Entsorgungsdienstleistungen, die man normalerweise am Fürther Hafen abiete, werden derzeit von verschiedenen Recyclingunternehmen in der Metropolregion Nürnberg übernommen.

Der Artikel wurde am 4. Oktober aktualisiert.

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