Großer Bahnhof für den neuen Rektor

PUSCHENDORF - Was für eine Feier: Für die Einführung von Friedrich Rößner als neuer Rektor der Diakonie-Gemeinschaft bildete das 92. Jahresfest des Diakonissen-Mutterhauses den Rahmen.

Zu den zahlreichen Ehrengästen aus Politik, Kirche und Gesellschaft waren nochmals mehr als 1000 Besucher aus ganz Nordbayern gekommen — vom Kleinkind bis zum Senior. Die Amtseinführung und Entsendung von Diakon Rößner nach Puschendorf übernahm Günter Breitenbach, Rektor der Dienstgemeinschaft Rummelsberger Diakoninnen und Diakone, im Rahmen des Festgottesdienstes.

Rößner (58) war nach seiner Ausbildung zum Diakon in Rummelsberg als Gemeindediakon und Jugendreferent im Dekanat Hersbruck tätig. Danach folgten 13 Jahre im Amt für Jugendarbeit in Nürnberg und, ebenfalls in der Nachbarstadt, weitere 17 Jahre im Amt für Gemeindedienst als Referent für missionarische Projekte, Glaubenskurse und Evangelisation. Seit April wohnt der Vater von drei erwachsenen Kindern mit Ehefrau Monika bereits in Puschendorf, um seiner Aufgabe als geistlicher Leiter der Diakonie-Gemeinschaft nachzukommen.

Das Motto des Jahresfestes, "Gott macht weiter", stellte Regionalbischof Stefan Ark Nitsche in den Mittelpunkt seiner Predigt nach der Amtseinführung. Er zog Parallelen von der neuen Aufgabenstellung Rößners zu der Situation von Josua als Nachfolger Mose bei der Landnahme des Westjordanlandes durch die Israeliten. Dem neuen Führer der Israeliten habe Gott nicht gesagt, "mach weiter so wie dein Vorgänger". Vielmehr habe er ihm "einen Raum der Zukunft und der Hoffnung" eröffnet.

Die Festversammlung am Nachmittag zeigte, dass die verschiedenen Gliederungen der Diakonie-Gemeinschaft mit Elan und Zuversicht die Zukunft gestalten wollen. Zu den 45 Diakonissen kommen immer wieder neue Mitglieder für die "SIN.GE.L.-Gemeinschaft" — dieser Begriff steht für "sinnvoll gemeinsam leben" — hinzu. Seit 2011 gibt es diese Möglichkeit für alleinstehende Frauen, das geistliche Leben und die Aufgaben der Diakonie-Gemeinschaft mitzugestalten, ohne Diakonisse im klassischen Sinn zu sein.