Grünes Licht für eine neue Psychiatrie-Klinik

29.11.2011, 22:00 Uhr
Grünes Licht für eine neue Psychiatrie-Klinik

© Hans-Joachim Winckler

Noch wird überlegt, wo die neue Einrichtung auf dem Klinik-Gelände untergebracht werden kann. Klinikchef Peter Krappmann denkt an einen Neubau anstelle des alten Personalhochhauses. Bezirkstagspräsident Richard Bartsch hofft auf eine Fertigstellung in drei bis fünf Jahren. Betreiber der neuen Klinik ist der Bezirk Mittelfranken.

Den Ausschlag für die Neubauentscheidung ist der Sanierungsbedarf der psychiatrischen Bezirkskliniken in Erlangen. In diesem Zusammenhang werden 100 der 400 Erlanger Psychiatriebetten nach Fürth verlegt. Auch Nürnberg hatte sich nach Informationen der Fürther Bezirksrätin Gabriele Köpplinger um diese Betten beworben. Doch Fürth konnte durch seine Argumente überzeugen. Wie Bartsch erläutert, gaben langjährig gewachsene Verbindungen zwischen der Erlanger Psychiatrie Fürther Bezirkseinrichtungen wie Wohngruppen und Sozialpsychiatrischer Dienst schließlich den Ausschlag.

Ein Jahr lang hat der Bezirkstagspräsident mit sämtlichen Bewerbern verhandelt. Bartsch: „Es war härteste Arbeit“. Mit der Entscheidung für Fürth ist er nun sehr zufrieden. Denn es habe sich herausgestellt, dass man die Patientenströme zwischen Fürth und Erlangen nicht ohne weiteres auf Nürnberg hätte umdirigieren können. Wie rasch das Projekt realisiert werden kann, hängt vor allem von den Finanzen ab. Noch im vergangenen Jahr standen für die Krankenhausplanung des Bezirks 500 Millionen Euro zur Verfügung. Dann wurde der Etat im Zuge von Sparmaßnahmen auf 450 Millionen zusammengestrichen und jetzt noch einmal um 20 Millionen gekürzt.

Erst wenn die neue Fürther Psychiatrieklinik eröffnet ist, soll in einem zweiten Abschnitt die Generalsanierung der Erlanger Kliniken des Bezirks in Angriff genommen werden. Mit deren Abschluss rechnet Bartsch erst in etwa 15 Jahren.

Noch bevor der Aufbau der neuen Psychiatrie begonnen werden kann, erhält die bereits vor zehn Jahren am Fürther Klinikum etablierte psychiatrische Tagesklinik des Bezirks eine Ambulanz. Der Rohbau an der Friedrich-Ebert-Straße nimmt bereits Formen an. Die Eröffnung ist für nächstes Jahr vorgesehen.

Die Kooperation mit dem Klinikum Fürth entwickelt sich gut. Mittlerweile erhält die Tagesklinik das früher aus Erlangen gelieferte Essen aus der neuen Fürther Klinikumsküche. Und im vergangenen Jahr erst wurde zudem im Akuthaus des Klinikums eine Neurologie als Bezirkseinrichtung etabliert. Krappmann lobt die Synergie-Effekte und sieht weitere Entwicklungsmöglichkeiten der Zusammenarbeit mit dem Bezirk auf dem Gebiet der Gerontopsychiatrie. Abgerundet wird das psychiatrische Angebot am Fürther Klinikum durch ein Therapiezentrum für Kinder und Jugendliche in seelischen Notlagen. Ärzte und Therapeuten der Uniklinik Erlangen behandeln junge Patienten seit 2008 hier im Nathanstift.

 

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