Gute Noten fürs Essen in Fürther Heimen

3.7.2015, 11:00 Uhr
Gute Noten fürs Essen in Fürther Heimen

© NürnbergStift

Marion Roder hat die Kampagne mit den Fotos mitbekommen. Noch ist, wie berichtet, nicht klar, ob die Bilder tatsächlich alle aus dem selben Pflegeheim stammen. Doch sie nähren die weitverbreitete Angst, mit dem Umzug in ein Heim an Lebensqualität zu verlieren.

Roder, verantwortlich für die Heimaufsicht, weiß, wie wichtig das Thema Essen ist: „Das Mittagessen ist das Highlight des Tages für die Leute.“ Einmal jährlich überprüfen Roder und ihre Kollegen jedes Fürther Heim ausführlich, dabei befragen sie die Bewohner auch zu den Mahlzeiten. Gibt es unterm Jahr Beschwerden, stehen sie auf der Matte. „Alle paar Jahre probieren wir das Essen auch mal.“

Zurzeit ist Roder weitgehend zufrieden mit dem Angebot. Acht der elf Häuser in Fürth kochen selbst, „da schmeckt es“. Mancherorts erkundige sich der Koch sogar bei den Bewohnern, was gut ankommt.

Über eine Stunde unterwegs

Sorgen bereitete längere Zeit ein Heim, das Gerichte servierte, die in Windsbach zubereitet worden waren: „Die waren über eine Stunde unterwegs. Da hat die Qualität gelitten.“ Inzwischen hat der Träger gewechselt, das Essen kommt jetzt aus Fürth. „Das Erste, was die Bewohner uns gesagt haben, war: Es schmeckt jetzt viel besser!“ Eine weitere Einrichtung wird von Zirndorf aus beliefert, „das ist kein langer Weg“. Das elfte Heim hat nur eine kleine Küche, dort werden weitgehend fertige Produkte aufgewärmt. „Da ist die Qualität natürlich nicht die Beste.“

Mit diesen Fotos von Mahlzeiten, die ihm angeblich in einem Nürnberger Pflegeheim serviert wurden, wurde Rentner Jürgen E.  im Internet bekannt.

Mit diesen Fotos von Mahlzeiten, die ihm angeblich in einem Nürnberger Pflegeheim serviert wurden, wurde Rentner Jürgen E. im Internet bekannt. © Collage: obj

Die Aufsicht achtet aber nicht nur auf Qualität der Speisen, „es ist auch wichtig, wie das Essen Menschen gereicht wird, die Hilfe brauchen“. Kürzlich fiel eine Praktikantin auf, die sich nicht die Zeit nahm, sich hinzusetzen, sondern stehen blieb, während sie dem Bewohner beim Essen half. „Das ist nicht angenehm, wenn man es reinschaufeln muss.“

Wer sich für ein Heim entscheiden muss, sollte sich vor Ort umsehen, rät sie. Manche Häuser haben ihren Mittagstisch für ältere Menschen aus der Nachbarschaft geöffnet, das Heim St. Josef in der Südstadt etwa. Dort kann man eigene Eindrücke gewinnen.

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