Hainberg: Stöpsel im Weiher wird gezogen

24.10.2016, 11:15 Uhr
Der Hainberg ist ein Naturschutz-, aber auch ein beliebtes Naherholungsgebiet. Jetzt wird der Weiher ökologisch auf Vordermann gebracht.

© Hans-Joachim Winckler Der Hainberg ist ein Naturschutz-, aber auch ein beliebtes Naherholungsgebiet. Jetzt wird der Weiher ökologisch auf Vordermann gebracht.

Grund für die ungewöhnliche Maßnahme, die sich über ein Jahr hinziehen wird: Das Gewässer droht, insbesondere in den Sommermonaten, umzukippen. Algen haben sich ausgebreitet, da der Teich wenig Wasser führt. Wegen der hohen Nährstoffeinträge etwa aus der Landwirtschaft haben sich Wasserpflanzen explosionsartig vermehrt, so die Fachleute. Durch deren Abbauprozesse fehle der Sauerstoff. Der Teich gerate aus dem ökologischen Gleichgewicht.

Die gemeinnützige Tochter der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, die DBU Naturerbe GmbH, möchte nun auf Initiative des Landratsamts und zusammen mit dem Bundesforstbetrieb Reußenberg gegensteuern. Ziel sei es, Lebensräume seltener Tier- und Pflanzenarten zu fördern und zu erhalten. „Wir leisten einen Beitrag zur biologischen Vielfalt“, so DBU-Generalsekretär Heinrich Bottermann.

Bei der Renaturierung setzen die Experten vor allem auf eine Teilent- schlammung des Gewässers. Auf rund zwei Hektar sollen sowohl neue Flach- wie auch Tiefwasserzonen entstehen. Damit das Wasser gehalten werden kann, sei die Instandsetzung des in die Jahre gekommenen Damms dringend notwendig. Zusätzlich sollen naturferne Uferbefestigungen sowie umherliegende Betonrohre und eine alte Toilettenanlage als Überbleibsel der ehemaligen militärischen Nutzung beseitigt werden.

Zudem will die DBU-Tochter auf der kleinen Insel im Weiher eine Eisvogelbrutwand einrichten. Denkbar sei auch, die für die Teichentschlammung notwendigen Baumaschinen zu nutzen, um das Westufer der Rednitz an zwei Stellen weiter auszubuchten. Dadurch werde der Flussverlauf „dynamischer“.

Zunächst ist jedoch vorgesehen, die Ufervegetation zurückzuschneiden und eine Zufahrt sowie eine Wegbefestigung für Schwerlastfahrzeuge zu schaffen. Um den Weiher trockenzulegen, wird dann der Zufluss über den Asbach abgesperrt. Das Wasser leiten Arbeiter über den Umflutgraben um den See herum. Rund ein Jahr werde es dauern, bis die Schlammschicht abgetrocknet ist und eine Planierraupe die Sedimente zum Abtransport Richtung Südufer schieben kann. Ende 2017 soll der Weiher wieder vom Asbach gespeist und zu neuem Leben erweckt werden.

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