Heilige Familie ist ohne Bleibe

FÜRTH - Das Thema „Wohnungsnot“ hat sich das Fürther Sozialforum seit diesem Jahr auf seine Fahnen geschrieben (wir berichteten). Am Mittwoch will es mit einem weihnachtlichen Krippenspiel in der Innenstadt auf aktuelle Probleme aufmerksam machen.

Beginnend um 14.30 Uhr am Rathaus in der Königstraße wird das Bündnis sein Krippenspiel an mehreren Orten in der Stadt aufführen, um zu veranschaulichen, dass in Fürth „Wohnungen zu bezahlbaren Preisen fehlen“. Dabei lässt das Sozialforum die „heilige Familie“ bei verschiedenen „realen Akteuren des Fürther Wohnungsmarkts“ anklopfen und um eine Wohnung für sich bitten, heißt es in einer Pressemitteilung.

Doch: „Wie nicht anders zu erwarten, wird die heilige Familie aus den verschiedensten Gründen abgewiesen.“ Die Argumente, die sich die Bittsteller im Krippenspiel anhören müssen, seien auf die „reale Lage aktuell in Fürth“ zurückzuführen.

Mit dieser Aktion wolle das Sozialforum „einmal mehr auf die prekäre Situation auf dem Wohnungsmarkt aufmerksam machen und die politisch Verantwortlichen zum Handeln auffordern“. Die bisherigen Aktivitäten der Stadt seien zu begrüßen, reichen aber „bei Weitem nicht aus, um dem Problem gerecht zu werden“.

Eine Entspannung auf dem Wohnungsmarkt kann es nach Meinung der Aktivisten nur dann geben, wenn die Wohnungsbaugenossenschaften wieder in den sozialen Wohnungsbau investieren. Die Stadt habe es speziell bei der eigenen Tochter WBG mit Oberbürgermeister Thomas Jung als Aufsichtsratsvorsitzendem in der Hand, „dass hier etwas in Gang kommt“.

Zuletzt hatte das Sozialforum im November in einer Stadtratssitzung sowie Ende Oktober in der Fußgängerzone unter dem Motto „Bezahlbare Wohnungen für alle“ gegen steigende Mieten und die hohe Zahl von Zwangsräumungen protestiert.