Heizung ade: Biogasanlage wärmt Fürther Schule

27.10.2016, 16:00 Uhr
Heizung ade: Biogasanlage wärmt Fürther Schule

© Foto: Hans Winckler

Es klingt nach einer Geschichte, in der es nur Gewinner gibt. Die rund 100 Schüler der Farrnbachschule sowie das Schulpersonal gehören ebenso dazu wie die Brüder Walter und Rainer Huber und Friedrich Rotter. Die drei Landwirte betreiben seit 2014 eine Biogasanlage zur Stromerzeugung. Von Anfang an, so erzählt Rainer Huber, habe man die Schule in unmittelbarer Nachbarschaft im Visier gehabt, was die Nutzung der Wärme aus der Anlage angeht. Sie entsteht, wenn das Methangas, das sich bei der Gärung von Gülle, Grünzeug, Mais und Mist entwickelt, verbrannt wird. So wird ein Motor betrieben, der Strom und Wärme liefert. Rund ein Viertel dieser Wärme wird für den Betrieb der Anlage verwendet. Der Rest verpufft seit einem knappen Jahr nicht mehr ungenutzt, sondern wird über Leitungen in die Schule geführt, wo er Klassenzimmer und Wasser erwärmt.

Keine langen Leitungen

Als einen Glücksfall empfindet dies Katrin Egyptiadis-Wendler von der städtischen Gebäudewirtschaft. Durch die Nähe biete sich die Nutzung natürlich besonders an, sagt sie. Lange Leitungen habe man sich so sparen können. Hinzu kam aber noch ein weiterer Aspekt: Die Heizungsanlage der Farrnbachschule war in die Jahre gekommen.

Ein neuer Kessel wäre nötig gewesen, um das Gebäude weiter mit Erdgas beheizen zu können. Mit dem Anschluss an die Biogasanlage fiel diese teure Anschaffung weg. Die Leitungen zur Schule sowie den benötigten Wärmetauscher stellen die Betreiber der Anlage, die Anbindung an das Schulhaus übernahm die Stadt. So sparte sie sich einen Kessel, doch auch die Heizungsrechnung dürfte künftig niedriger ausfallen. Wie hoch die Ersparnis ist, lässt sich noch nicht genau beziffern, da die Umstellung noch kein ganzes Jahr her ist, der Vergleichszeitraum also fehlt.

Schon jetzt aber lobt auch Oberbürgermeister Thomas Jung das Projekt als „ökologisch sinnvoll“, da es sich um regenerative Energie handelt, die zudem auch quasi vor der Haustür entsteht. Die Stadt beheizt mit der Farrnbachschule erstmals ein Gebäude mit Hilfe einer Biogasanlage.

Die Besitzer der Unterfarrnbacher Anlage haben übrigens immer noch Wärme übrig. Sie soll ab Ende November in nahe gelegenen Wohnhäusern auf umweltfreundliche Art für Behaglichkeit sorgen.

2 Kommentare