Helfer klauben 464 Reifen aus der Natur

10.4.2017, 21:00 Uhr
Helfer klauben 464 Reifen aus der Natur

© Foto: Wraneschitz

Als der Landrat kam, war fast alles gelaufen: Matthias Dießl traf mittags im Bauhof nur noch einige Ortsburschen, Bauhofmitarbeiter, den Bürgermeister und den örtlichen Landtagsabgeordneten an. Die meisten der etwa 100 örtlichen "Saubere-Landschaft"-Helfer hatten sich schon auf den Heimweg gemacht.

Doch zuvor hatten sie, vor allem Mitglieder örtlicher Vereine, mit Traktorgespannen in Wald, Flur und an Bachläufen das gesammelt, was weniger Umweltbewusste dort zurückgelassen hatten und was sich nun auf dem Gemeindelaster türmte: volle Einkaufstüten, Eternitplatten, Spray- und Farbdosen, Staubsauger, der Inhalt eines Kühlschranks, Metall, Altglas, Batterien, jede Menge Hausmüll.

In Wilhermsdorf wurde bei der 48. Reinigungsaktion des Landkreises heuer offiziell Bilanz gezogen. Doch waren in allen Städten und Gemeinden 1400 Ehrenamtliche als Müllsammler unterwegs, die meisten in Cadolzburg (240), Großhabersdorf (190) und Oberasbach (170). Die Bilanz am Mittag: 14,5 Tonnen Müll, der "statt in Wertstoffhöfen in der Landschaft gelandet" war. Auch wenn es laut Landrat Dießl "insgesamt immer weniger wird", zeigte sich Bürgermeister Uwe Emmert "beeindruckt, denn gerade die Jugend sieht, wie es nicht sein sollte". Dießl bestätigte, es sei daher wichtig, dass alle Altersklassen "von jung bis alt" unter den Sammlern vertreten waren.

Harry Scheuenstuhl, Landtagsabgeordneter und langjähriger Wilhermsdorfer Bürgermeister, bewertet die Aktion auch aus bayerischer Sicht als vorbildlich. "Selbst im Nachbarlandkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim machen sich nur einzelne Gemeinden oder Vereine an den Frühjahrsputz in Wald und Flur." Dießl wunderte sich besonders über die vielen gefundenen Autoreifen: 312 ohne und 152 mit Felgen. Der profane Grund, so Kreis-Organisator Peter Haack: "Reifenentsorgung kostet Geld."wra

Keine Kommentare