"HerrschaftsZeiten": Markus Söder besucht die Cadolzburg

CADOLZBURG - Der Ausbau der Cadolzburg zum Erlebnismuseum geht in die Endrunde. Ab dem 23. Juni 2017 ermöglicht die Hohenzollern-Veste im Landkreis Fürth eine Zeitreise ins Mittelalter.

Das neue Besucherzentrum am Eingang steht, im Innenhof stapeln sich die abgebauten Gerüste und in der Vorburg werden noch Versorgungsleitungen verlegt. Weitgehend fertiggestellt ist der Ausbau des sogenannten Alten Schlosses mit seinen Ausstellungs- und Veranstaltungsräumen. "Ab jetzt erfolgt die Einrichtung des Museums parallel zu den restlichen Bauarbeiten", sagte Finanzminister Markus Söder (CSU). Im März startet die Objektbestückung.

Das Konzept für das Erlebnismuseum ist auf die Blütezeit der Cadolzburg im 14./15. Jahrhundert ausgerichtet. Die Besucher sollen unter dem Motto "HerrschaftsZeiten" hautnah erfahren, wie die Hohenzollern vor 600 Jahren hinter den trutzigen Mauern gelebt und regiert haben. Zwei glanzvolle Austellungsstücke präsentierte Söder gestern: einen nachgeschneiderten Prunkmantel und eine ebenfalls rekonstruierte, vergoldete Rüstung des Ansbacher Markgrafen und Brandenburger Kurfürsten Albrecht Achilles.

Neben prächtigen Schauobjekten soll es im Mitmach-Museum der Cadolzburg auf 1500 Quadratmetern Ausstellungsfläche auch viele interaktive Angebote geben. Eine App wird eine virtuelle Entdeckungstour durch die mittelalterliche Welt der Ritter ermöglichen. Der Minister verspricht modernste Animationstechnik: Erstmals in einem deutschen Museum mit historischer Themenstellung wird ein Virtual-Reality-Erlebnis über ein Turnier im späten Mittelalter präsentiert. Besucher können sich als Ritter oder Zuschauer mit Hilfe einer Datenbrille in das Geschehen einklinken. "Dies wird sicher eine Hauptattraktion in der Cadolzburg sein", sagte Söder.

Die Hohenzollern-Veste war gegen Kriegsende 1945 abgebrannt. Seit den 1980er Jahren investierte der Freistaat Bayern bereits rund 35 Millionen Euro in den Wiederaufbau und die öffentliche Nutzung als Veranstaltungsort und Museum. Im Juni 2014 begann der abschließende Ausbau des Alten Schlosses zum Burgerlebnismuseum. Die Kosten belaufen sich auf rund 6,5 Millionen Euro.